In Stevie Wonder we trust

gaaabeJazztageIm zweiten Teil der Reihe
„gAAAbe – Accessing All Areas
auf den Jazztagen in Mainz“

stellt Gabriel das Duo FrauContraBass vor.

Auf die Frage, welcher Künstler sie in der Jugend am meisten prägte, antwortet die Sängerin Katharina Debus:

„Stevie Wonder und Connie Francis (lacht), mit der bin ich aufgewachsen – leider. Nee, Quatsch. Stevie Wonder ist so ein Typ, den kann ich einfach immer hören. Wahrscheinlich könnte man einen ganzen Abend nur mit Stevie Wonder-Songs machen und es würde nicht langweilig werden.“

Stevie Wonder in allen Ehren – aber die außergewöhnliche Mischung, die das Duo im Repertoire hat, ist auch so alles, nur nicht langweilig. Die beiden covern überwiegend Songs aus verschiedenen Genres und Epochen. Da hört man den Chartbreaker von Britney Spears neben dem Cole Porter-Klassiker oder einem Hit von Udo Lindenberg in einzigartigen Fassungen.

Wie sie die Lieder ausarbeiten, warum Heino heute keine Rolle in ihrer Musik spielt und wie sie zu ihrem fantastischen Sound kamen, das erklären die beiden Musiker von FrauContraBass am besten selbst. Hier das Interview:

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Hanns Höhn (Foto: Gabriel Gil Croino)Ich muss zugeben, dass ich vor dem Auftritt von FrauContraBass skeptisch war. Nur ein Kontrabass und Gesang? Hmm, hört sich nicht so spannend an. Aber weit gefehlt. Die beiden sind außerordentliche Musiker, die gut miteinander harmonieren und eine tolle Show abliefern.

Hanns Höhn beherrscht sein Instrument, das erkennt selbst ein Laie. Er lässt den riesigen Kontrabass mal leichtfüßig, mal behäbig, mal rhythmisch-treibend, mal traurig-melancholisch klingen – je nach Stimmung in den Liedern. So ist der Bass in „Seven Days in Sunny June“ (Originalversion von Jamiroquai) zum Beispiel funky und lässig. Dabei hat er nicht die Rolle des klassischen Begleitinstruments, das nur im Hintergrund agiert, sondern steht gleichberechtigt neben der fantastischen Sitmme von Katharina Debus.

In der Coversion von Udo Lindenbergs Hit „Ich liebe dich überhaubt nicht mehr“ hingegen, schafft Höhn mit mit seinem reduzierten Spiel eine unglaublich dichte Atmosphäre, die Debus‘ Stimme trägt und unterstreicht.

Katharina Debus (Foto: Gabriel Gil Croino)

Die Stimme von Katharina Debus ist ein echter Hammer: Töne zu treffen bekommt auch ein Casting-Show-Teilnehmer hin. Die Stimme aber auch dynamisch und dem Lied angemessen einzusetzen, ist eine ganz andere Herausforderung. Katharina Debus kann das. Sie besitzt die Fähigkeit ihre Stimme auf den Punkt zu kontrollieren und das ist wunderbar anzuhören. Stimmungen und Gefühle transportiert sie so nicht nur durch die vorgetragenen Texte, sondern eben durch ihren stimmlichen Ausdruck – etwas, das bei mir für herrliche Gänsehaut sorgt.

FrauContraBass sind eine echtes Live-Erlebnis und  zurzeit auf Tour. Ich empfehle jedem, der Zeit hat, auf eines der Konzerte zu gehen und sich ihrer Musik verzaubern zu lassen. Die aktuellen Termine gibt es auf der Homepage des Duos.

Wer nicht warten möchte, dem seien die beiden Studioalben „FrauContraBass“ (2007, Klangraum) und „Saal3“ (2009, Klangraum) ans Herz gelegt.

Hanns Höhn (b) & Katharina Debus (voc) (Foto: Gabriel Gil Croino)

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