„Gravity“: Schwerelos. Atemlos.

Plakat„I hate space!“

Es ist eine Handbewegung von George Clooney, die mich emotional eingeklinkt hat in diesen Film und danach war ich so nahe am Drama im All, dass ich vor Weinen, Zittern und Luftanhalten ganz vergessen habe, die Tränen unter der 3D-Brille wegzuwischen. Es ist eine ganz einfache Geschichte, ein Kammerspiel in ganz kleiner Besetzung, sehr unmittelbar und intensiv. Wer auf der emotionalen Schiene weniger leicht zu beeindrucken ist, hat während des Films Muße, den Oscar-reifen Tonschnitt zu bewundern. Im Podcast reden die Üblichen Verdächtigen über lange Nespresso-Clips, amerikanischen Durchhalteoptimismus, schwerelose Tränen und das Heulen des Menschenrudels:

[podloveaudio src=“http://schoenerdenken.podspot.de/files/625_gravity.mp3″ duration=“10:09″ title=“Die Üblichen Verdächtigen direkt nach dem Kino mit ihrem ersten Eindruck von GRAVITY“]

Ein Wort zum Hype um den Film: In der Echokammer des Internet wird aus einem sehenswerten Film, der weit aus dem Durchschnitt herausragt, schnell ein Hype, ein Kult, ein Klassiker. Fest steht: „Gravity“ ist ein besonderer Film, ein handwerkliches Kunststück im Weltraum, ein Must-See-3D-Erlebnis in diesem Kinoherbst. Perfekt ist er nicht. Aber was ist schon perfekt.

Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 3.0
Quelle: SchönerDenken

Gravity
USA 2013, 90 Min., Regie: Alfonso Cuarón

Das (Film)Bloggen der Anderen

Filmjournalist Alex Matzkeit (realvirtuality) und Regisseur Sebastian Mattukat führen ein sehr lesenswertes und sehr kritisches Gespräch über „Gravity“, Alex findet schließlich:

„Bei allem, was ich jetzt hier bekrittelt habe, dieser Stilwille und dieser Mut zum extremen Experiment mitten innerhalb des Mainstreamkinos, davor muss man schon den Hut ziehen. Und langweilig war mir auch nicht im Kino.“

Matthias Hopf (Das Film Feuilleton) schnappt selbst nach Luft:

„Gravity ist eine intensive, unvergessliche und schwindelerregende Erfahrung, was neben der außerordentlichen Inszenierung seitens Alfonso Cuarón sowie der überwältigenden Bilderwucht, von Kameramann Emmanuel Lubezki nahezu poetisch wunderschön eingefangen, sicherlich auf das Spiel mit der akustischen Ebene zurückgeführt werden kann.

Cutrin (filmosophie.com) fühlt sich wie in einem menschenleeren Pool:

„Die neunzig Minuten Laufzeit vergehen (…) wie im Fluge und sprechen dabei all unsere Empfindungen an: (…) Wir sind der Anziehung von Alfonso Cuaróns Gravity genauso ausgeliefert wie seine Figuren der fehlenden Schwerkraft. Es ist, wie im leeren Pool zu tauchen. Nur besser.“

Jan Görner (Cinema Forever) ist begeistert – auch von Sandra Bullock:

„„Gravity“ ist eine einmalige Erfahrung; technisch vollkommen, mit einer durchdachten Story, aufregendem Realismus und einer überzeugenden Sandra Bullock, die Cuaróns Science-Fiction-Odyssee zu einem ehernen Solitär im heutigen Hollywood machen. Bitte mehr davon.“

Zuguterletzt: Warum Cuaron keinen Weltraum-Film mehr machen wird.

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