QISSA: Einsamer Geist, einsames Mädchen

Folge 710
Hendrik und Thomas reden über QISSA: Die Geschichte eines indischen Mädchens, das als Junge leben muss.
Länge: 08:52


Konventionell und ruhig erzählt Regisseur und Drehbuchautor Anup Singh die Geschichte eines Vaters, der seine vierte Tochter direkt nach der Geburt als den Sohn ausgibt, den er sich schon so lange gewünscht hat.

Am Ende erzählt Singh diese traurige Geschichte nicht als gesellschaftskritisches Drama, sondern eher als poetische und dabei viktorianisch anmutende Geistergeschichte – eben als Märchen, denn genau das bedeutet „Qissa“. Sehenswert, aber ein bisschen weniger brav hätte der Film schon sein können.

Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste) 

Qissa – Der Geist ist ein einsamer Wanderer
(Qissa: The Tale of a Lonely Ghost)
Indien/D/FR/NL 2013, 109 Min., Regie und Drehbuch: Anup Singh


Andere Menschen, andere Meinungen

Michael Schleeh (Schneeland) sieht die poetische Kraft des Film:

„Der narrativ geradlinige Film löst sich gegen Ende immer weiter auf und treibt hinein in ein mystisch-märchenhaftes, beinahe folktale-haftes Erzählen (die Erzählung des einsamen Geistes), das sich in die Darstellung seelischer Gefilde begibt, die an die weiten, panoramatischen Landschaften vom Beginn des Films erinnern.“

Ein Linktipp von Michael Schleeh: Rüdiger Tomczak (shomingekiblog) mit einem sehr sachkundigen Blick auf „Qissa“:

I remember that I once wrote on Buddhadeb Dasgupta s film Kaalpurush “that to love cinema means we have to believe sometimes in ghosts”. Finally we realize that Qissa is told from a perspective of a ghost, a soul which will be lost forever. The failures of what we call history but as well the mistakes made in the personal history of a family are close relatives.

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