Flüchtlingsdrama auf die knuddelige Art: PADDINGTON

Ein Gute-Laune-Movie erster Güte attestiert Tom1 und debattiert mit Hendrik und Tom2, ob „Paddington“ der bessere Wes-Anderson-Film ist. Harald ist begeistert von der Animation, Katharina denkt über die Briten und die Bären nach und Bettina muss erstmal den Paddington aus den Büchern und den Filmpaddington übereinander bekommen. Aber hört selbst:


Folge 745
Die Üblichen Verdächtigen sind heute mit einem peruanischen Bären in London: PADDINGTON.
Länge: 06:16


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste) 

Paddington
GB 2014, 95 Min., Regie/Drehbuch: Paul King

Andere Menschen, andere Meinungen

Cutrin geht ja sonst nicht in Kinderfilme – für Paddington hat sie eine Ausnahme gemacht und sieht die politische Ebene: „Die sehr begrüßenswerten thematischen Parallelen zwischen Paddington und einem ziemlich akuten gesellschaftlichen Problem sind allerdings kaum zu übersehen. Tagtäglich kommen Fremde versteckt auf Frachtschiffen in das verheißungsvolle Europa – so wie der kleine Bär, dessen Familie vor Jahren von dem Forscher weisgemacht wurde, Großbritannien sei der Gipfel der zivilisierten Lebensart. Manchmal haben diese Fremden Glück und stoßen auf Menschen, die ihnen helfen. Viel öfter aber stoßen sie auf Ablehnung und Missgunst, Vorurteile und Unwissen. Werden wie exotische Exemplare beäugt, letztlich aber im Regen stehen gelassen.“

Rochus Wolff ist in seinem Kinderfilmblog auf der Suche nach dem schönen, guten und wahren Kinderfilm – und sehr empfehlenswert als kompetenter Ratgeber in allen Kinderfilmfragen. Auf kino-zeit.de hat er seine eigene Kolumne (mit dem schönen Titel „Sitzplatzerhöhung“) und dort denkt er nicht nur über „Paddington“ sondern über den politischen Kinderfilm an sich nach: „Für mich erreicht ein guter (und politischer) Film immer schon auf mehrere Dinge zugleich: Er erweitert die Welt, den Blick, zerstört den Tellerrand. Das meine ich ganz wörtlich: Ein richtig toller Film zeigt Dinge und Menschen, die wir sonst nicht zu sehen bekommen. Das können Lebensweisen und Erfahrungswelten sein, zu denen man sonst keinen Zugang hat – Der Junge und die Welt etwa, mein Lieblingskinderfilm dieses Jahres, hat genau das, verwendet aber zugleich eine Ästhetik und eine Erzählstruktur, die kleine wie große Zuschauer begeistert und herausfordert.“ Und statt des Trailers hier das Interview, dass Rochus Wolff mit der deutschen Stimme von Paddington geführt hat: Elyas M’Barek.

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