Das Gruselkabinett des Doktor Gilliam

Die üblichen Verdächtigen kommen aus „Das Kabinett des Doktor Parnassus“. Und drei von vier sind entäuscht, kein Witz, keine Provokation, keine Substanz – im besten Fall ganz nett, aber „nett“ kann ja auch der kleine Bruder von „scheiße“ sein …

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Eigentlich ist das ein unglaublich trauriger Film, weil ein alter Regisseur, der es verlernt hat, einen fesselnden Film zu zeigen, einen alten Geschichtenerzähler zeigt, der es verlernt hat, eine fesselnde Geschichte zu erzählen. Eine zweistündige Therapiesitzung im Gilliam-Look, die mich völlig ratlos zurück gelassen hat. Da hat ein Regisseur, der einmal einer der Besten war, einen Film abgeliefert, der völlig belanglos ist. Manchmal schön, aber belanglos. „Visuell jedoch ist „Das Kabinett des Dr. Parnassus“ ein unbestrittener Genuss. Die zahlreichen Spielereien, optischen Bonbons und schönen Ideen lassen den Zuschauer einige der inhaltlichen Schwächen des Films schnell wieder vergessen“, schrieb Christian in seinem Blog (mittlerweile offline). Nein, das reicht nicht, um über die Belanglosigkeit der Geschichte hinwegzutäuschen. Gilliam kann es nicht mehr – und das ist eigentlich zum Heulen.


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Der Zeitverschwender legt den Finger auf den wunden Punkt:

„Gilliam überfordert mit seinen ständigen Wechseln zwischen den Handlungssträngen, die für sich genommen noch nicht einmal kompliziert erscheinen, nicht nur den Erzählrhythmus des Films, sondern auch gerne mal die Nerven des Zuschauers.“

Interessant der Vergleich zwischen dem „Cabinett des Dr. Caligari“ und dem „Kabinett des Dr. Parnassus“, den Luzifus im Blog „The Gaffer“ anstellt:

„Während „Dr. Caligari“ noch der Ort der Imagination, die Welt hinter dem Spiegel war, stellt sich „Dr. Parnassus“ davor auf, um sich mit einer Verbeugung für jene gute Show zu bedanken, die er selbst leider nicht mehr leisten konnte.“



 

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