PASSENGERS: Einsame Entscheidung

Chris Pratt und Jennifer Lawrence in PASSENGERS @ 2016 Sony Pictures Releasing GmbH


Folge 900
Die Üblichen Verdächtigen reden über PASSENGERS
Länge: 09:00


Folge 900 – in 9 Minuten unser erster Eindruck von PASSENGERS: Schöne Menschen, schöne Bilder, Abenteuer, Liebe. PASSENGERS ist glossy Science-Fiction mit Star Power, viel Beauty, ohne Tiefgang, aber viel Schauwerte und Kurzweil. Eine Love Story, die das angerissene ethische Thema (Mann entscheidet alleine über das Schicksal einer Frau) am Ende für den Liebesschmalz fallen lässt. Im Kinosaal und danach haben wir darüber zugegebenerweise nicht nachgedacht. Am Mikrofon direkt nach dem Kino: Tom, Harald und Thomas.


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste) 

Passengers
USA 2016, 116 Min., Regie: Morten Tyldum


Andere Menschen, andere Meinungen

„PASSENGERS hat wenigstens den minimalen Anstand, seine moralische Verwerflichkeit auch anzusprechen. Er nimmt sich verhältnismäßig viel Zeit, das verwerfliche Verhalten des tatsächlich versehentlich erwachten männlichen Passagiers auch als verwerflich zu bezeichnen, und er gibt sich eine Menge Mühe, die unsinnige Reaktion der entführten Frau irgendwie nachvollziehbar zu machen. Und dennoch gelingt es dem Film bis zum Abspann nicht, seine schmuddelige Moral abzuschütteln. Auch wenn der Film sich am Ende damit aus der Verantwortung zu stehlen versucht, dass die Frau sich ja schlussendlich selbst dazu entscheiden würde, beim Mann zu bleiben, da sie ja auch wieder hätte gehen können, wird der Zuschauer das unangenehme Gefühl nicht los, dass hier eine extrem frauenfeindliche Entführungsgeschichte ordentlich aus dem Ruder gelaufen ist.“ Bianca Mewes für Duoscope.blogspot.de

„Ständig verlaufen sich die Figuren in unterschiedlichste Ecken der Avalon und müssen eine schwammige Andeutung nach der anderen über sich ergehen lassen, sodass zum Schluss keine einzige Entscheidung mehr von Gewicht ist – und das, obwohl Passengers in seinem Herzen nichts dringlicher betonen möchte, als das Gewicht von Entscheidungen und deren (verheerende) Folgen.“ Matthias für dasfilmfeuilleton.de

„Vielmehr wird Passengers zu einer unangenehmen Erzählung und einer ungewollten Fallstudie zum Stockholm-Syndrom, das vom Drehbuchautoren, Regisseur und von allen Beteiligten eindeutig mit Liebe verwechselt wird.“ Beatrice Behn für kino-zeit.de

„Denn wie schon das Lehrbuch „Missbrauch für Anfänger und Fortgeschrittene“ sagt: Isolation ist der beste Schutz vor Gegenwehr. Vor diesem Hintergrund ist Auroras finaler Heldinnenmoment nichts anderes als die bedingungslose Kapitulation. (…) Gesamtwertung 0 (Sexistische Kackscheisse).“ Filmloewin.de



 

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