Busra liest die „Weisheit des Eunuchen“ von Jason Goodwin
Der Weg nach Konstantinopel führte mich zuerst nach Rom. Oder anders ausgedrückt: Alles fing mit dem „Da Vinci-Code“ an. Durch dieses Buch entdeckte ich mein Interesse an historischen Kriminalromanen. An Verbrechen also, die sich in einem anderen Zeitalter zugetragen hatten. Beim Stöbern in den Regalen einer Buchhandlung fiel mir Jason Goodwins Buch „Die Weisheit des Eunuchen“ in die Hände. Sein Umschlag, der die Silhouette der Blauen Moschee in Istanbul zeigt, faszinierte mich. Da ich einige Jahre in Istanbul gelebt hatte, wusste ich, dass diese Stadt anderen historischen Städten in Nichts nachsteht, ja vielleicht sogar mehr Geheimnisse birgt. Ich kaufte das Buch und wurde angenehm überrascht. Spannend und detailliert beschreibt Goodwin eine längst vergangene Epoche. Die Handlung des preisgekröntes Buch spielt an der Schnittstelle zwischen Ost und West.
Konstantinopel im Jahre 1836: Im Auftrag des Sultans hat der Eunuch Jaschim Togalu zwei Mordfälle aufzuklären. Schon bald erkennt er die wahre Dimension der Verbrechen und rührt an existenzbedrohende Geheimnisse. Die Zukunft des Reiches steht auf dem Spiel. Goodwin führt den Leser in eine andere, geheimnisvolle Welt. Inspiriert vom seinem Studium der byzantinischen Geschichte begleitet der Leser Goodwin durch das Konstantinopel des 19. Jahrhunderts. Wie bei Scheherazades Märchen aus 1001 Nacht taucht man in eine Atmosphäre aus Geheimnis und Verlockung ein und erliegt dem Zauber des Orients. In dieser Welt von Gestern gelten nicht die Spielregeln der Moderne. Jaschim Togalu stehen keine technische Hilfsmittel zur Verfügung, um den Täter zu überführen. Alles was zählt ist Instinkt, Mut und Tatkraft sowie das notwendige Quäntchen Glück. Unterstützt von ebenso exotischen wie hilfreichen Freunden gelingt es Jaschim schließlich die Verbrechen aufzuklären. Nicht sein einziger Erfolg wie sich herausstellt. Der ermittelnde Eunuch bleibt dem Verbrechen in zwei weitere Krimis auf der Spur.