Salman Rushdie bei 120 Dezibel

gAAAbeDie kalifornische Band Dredg ist mittlerweile kein echter Geheimtipp mehr: Nach vier Studio-Alben, einem Live-Album, drei EPs,  positiven Kritiken in der Musikpresse und diversen Touren rund um den Globus, haben sie sich in den vergangenen Jahren eine beachtliche Fangemeinde erspielt.

Gavin Hayes (voc) Foto: Gabriel Gil Croino

Gavin Hayes (voc) Foto: Gabriel Gil Croino

Trotzdem sind sie noch weit entfernt davon, eine kommerzielle Band zu sein. Dafür ist die Musik zu komplex und die Texte zu ernsthaft, als dass man ein breites Publikum erreichen könnte. Oder vielleicht doch nicht?

Das aktuelle Dredg-Album „The Pariah, the Parrot, the Delusion“ (Interscope, 2009) erweist sich beim ersten Durchhören als recht eingängig, was für Dredg eigentlich untypisch ist, wenn man die Vorgänger kennt. Allerdings verfliegt das anfängliche Pop-Appeal gänzlich, sobald man sich auf die Texte konzentriert.

Das hat auch einen Grund: Das Album soll maßgeblich von Salman Rushdie inspiriert worden sein. Genauer gesagt von einem Brief Rushdies an den sechsmilliardsten Erdenbürger. Was es damit genau auf sich hat, habe ich den Dredg-Sänger Gavin Hayes selbst gefragt, als die Band Anfang November in Wiesbaden auftrat.

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Mark Engles (g)

Mark Engles (g)

Dredg gründen sich Mitte der 1990er im kalifornischen Los Gatos in der San Francisco Bay Area.  Schnell machen sie sich in den ersten Jahren einen Namen als Live-Band. 1998 nehmen Gavin Hayes (voc), Mark Engles (g), Dino Campanella (dr, p) und Drew Roulette (b) ihr erstes Album „Leitmotif“ (Interscope) auf, das bis heute als Meisterwerk gilt. Die Platte erzählt die Geschichte eines Mannes, der durch die Welt reist, um geistig zu genesen. Zwei Jahre sind sie auf Tour, bis Interscope sie 2001 unter Vertrag nimmt. 2002 erscheint das zweite Konzeptalbum „El Cielo“ (Interscope), das durch das Dalí-Gemälde „Dream Caused By The Flight Of A Bee Around A Pomegranate One Second Before Awakening“ beeinflusst wurde. Vier Jahre später kommt das bisher erfolgreichste Album „Catch Without Arms“ (Interscope, 2005) heraus. Das Konzept des Albums beruht auf Kontrasten und Gegensätzen. Schnelle, hart gespielte Passagen wechseln sich mit positiven Melodien ab. Zusammen mit verfremdeten Geräuschen und Stimmen besticht das Album mit seiner dichten Atmosphäre.  In diesem Jahr ist schließlich „The Pariah, the Parrot, the Delusion“ (Interscope, 2009) erschienen.

Video vom Dredg-Auftritt mit Salman Rushdie

Dredg-Homepage

Dream Caused By The Flight Of A Bee Around A Pomegranate One Second Before Awakening

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