Kroatische Altstars
Keiner kennt kroatische Künstler – Vielleicht hat das damit zu tun, dass – was von der Jugend und der teils turbulenten politischen Geschichte des Landes bis hin zur schieren Unaussprechlichkeit der Namen mit allem möglichen zusammenhängen mag – bislang kein überragendes silbendribbelndes Genie, kein international gefragter intellektueller Stürmer das Land als Geburtsstätte großer Leistungen in unseren Köpfen zu etablieren vermochte, so wie es z.B. Stanislaw (‚Stani‘) Lem für Polen getan hat. Und das, obwohl die Kroaten schon seit den ersten kirchenslawischen Meisterschaften im 10. Jahrhundert konstant im europäischen Literaturmittelfeld mitmischen. (Auf der Trainerbank: Hendrik Schulthe)
Ein Spiel wie ein Schlachtengemälde
Albrecht Altdorfers Die Alexanderschlacht (1528/29. Öltempera auf Lindentafel, 158 mal 120 cm in der Alte Pinakothek München). Wer jemals die Gelegenheit hat, dieses Prachtwerk persönlich in Augenschein zu nehmen, der sollte es unbedingt tun. Nicht umsonst erinnert sich Friedrich Schlegel höchst emotionalisiert an seinen ersten Eindruck, als er das Gemälde 1803 im Restaurierungssaal des Louvre sah: „Soll ich es eine Landschaft nennen, ein historisches Gemälde oder ein Schlacht(en)stück?“. Es ist nämlich all dies und noch viel mehr. Alleine die farbliche Intensität und die Tiefe ziehen den Betrachter in das Bild hinein und spucken ihn verändert wieder aus. (Auf der Trainerbank: Martina Stauffer)