Küss mich bitte!

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Prof. Pu geht ins Kino:
Küss mich bitte! Un baiser, s’il vous plait!

Ein Kuss ist ein Kuss ist ein Kuss ist eine Geschichte in der Geschichte …
Woody Allen, Rohmer und Truffaut als Paten, echt französisch wortlastig und trotzdem leicht wie eine Feder, kurzweilig trotz ganz sparsamer Schauplätze: Der neue Film von Emmanuel Mouret, in dem er auch eine der Hauptrollen spielt. Ein Mann und eine Frau, beide liiert, begegnen sich zufällig auf der Straße. Sie verbringen einen Abend miteinander und zum Abschied wünscht er sich von ihr einen Kuss. Stattdessen erzählt sie ihm eine Geschichte – von einem Kuss, der alles veränderte. Über eine glücklich verheiratete Frau, deren bester Freund sie um einen Kuss bittet, weil es ihm an körperlicher Zuwendung fehle. Das sei der Grund, warum er keine Freundin fände und da Prostituierte nicht küssten, sei dies auch keine Lösung für ihn. Einem Freund kann man diese Bitte nicht abschlagen – sie küsst ihn und er präsentiert ihr kurz danach eine neue Freundin. Doch beide können das Intermezzo nicht vergessen – und der komplizierte Reigen beginnt. Zwischendurch kehrt der Film zurück zur Zufallsbekanntschaft, sie erzählt, er lauscht ihr gebannt. Genau wie die Zuschauer bis zum verblüffenden Ende der Erzählung und dem genauso überraschenden und berührenden Finis des Films. Begleitet von auserlesener klassischer Musik von Schubert über Mozart bis Tschaikowski kann man ihn genießen wie ein sommerliches Dessert. Und lange darüber nachdenken, dass ein Kuss natürlich niemals nur ein Kuss ist, denn

„vor dem Kuss weiß niemand, ob er klein oder groß sein wird …“

Ein Interview zum Thema Küsse mit Emmanuel Mouret findet sich hier: www.kuessmichbitte.de

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