„Die Legende von Beowulf“: High Heels für Grendels Mutter

 

Machen wir es kurz: Es war grausam. Sobald der erste „Charakter“ auf der Leinwand auftaucht, wird klar, dass auch dieses Mal computer-animierte Menschen ohne aussagekräftige Mimik und mit seelenlosen Blicken daherkommen. Sie bleiben ohne Bedeutung und was sie tun ist ohne Belang. Dem tricktechnisch niedrigen Niveau (die Pferdeanimation!) hat sich auch das Drehbuch angepasst – obwohl Neil Gaiman daran mitgewirkt hat – und Robert Zemeckis lässt diese digitalen Big-Jim-Figuren durch eine oberflächliche Dramaturgie stolpern.

Ein paar schöne Ideen (zum Beispiel Grendels Mutter und ihr Verhältnis zu den Königen) werden unter geschmacklosen und mitunter obszönen Gewalttätigkeiten begraben, dann wieder ist der Film unfreiwillig komisch, wenn irgendein Gegenstand immer den Blick auf das beste Stück des nackten Beowulf versperrt – das war bestimmt nicht als Austin Powers-Filmzitat gedacht.

Das Kino verlassen wollte ich zum ersten Mal, als Grendels Mutter aus dem Wasser auftaucht – Angelina Jolie in einer digitalen und fast pornographischen Karikatur … und MIT HIGH HEELS. Bitte. Das geht gar nicht.

Quelle: Thomas Laufersweiler/SchönerDenken

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