Am Ende war der Graben tiefer denn je. Die Spaltung der deutschen Linken erreichte am 5. Januar 1919 ihren blutigen Höhepunkt. Seit dem 9. November 1918 beherrschten Arbeiter- und Soldatenräte zusammen mit SPD und USPD/KPD das politische Leben in Deutschland. Doch die Ziele dieser Revolution blieben auch Monate nach dem Sturz der Monarchie umstritten.
Immer öfter löste der Streit über tagespolitische Fragen Spannungen zwischen Vertretern von SPD und USPD aus. Mit dem Spartakusaufstand eskalierte dieser Konflikt und führte zunächst in in Berlin und später auch in anderen Städten zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Freikorps und Soldatenräten. Ursache hierfür waren die Erstürmung des Berliner Stadtschlosses sowie die danach von USPD-Anhängern eingeleitete Besetzung des Berliner Zeitungsviertels. Barrikadenkämpfe und Straßenschlachten waren die Folge und forderten bis zum 12. Januar 1919 über 5.000 Todesopfer.