Für Italien spielt ein Australier, der sein Herz an sie verloren hat
Chris Harrisons „Siesta italiana“: Sicher, es gibt jede Menge dieser Bücher, ein Engländer in Paris, ein Amerikaner in Deutschland, ein Deutscher in Polen – aber macht es nicht immer wieder Spaß, sich den nationalen Klischees und Vorurteilen humorvoll zu nähern, sie aufzuheben und manchmal auch zu bestätigen? Mutig finde ich den Australier Chris Harrison, der der Liebe wegen „head over heels“, so der Originaltitel, sein Land und seinen Job verlässt und sich in den (süd-)italienischen Alltag stürzt. Ich habe mich köstlich amüsiert, einiges von diesem Land besser verstanden und immer wieder gedacht, jaaa, genauso ist es … (Auf der Trainerbank: Prof. Pu)
Späte Einwechslung von Ivanceanu
Eine Sprachbewegung nur andeutend, eine jahrhundertalte Wortschatzfinte, die Geschichte springt wie ein Ball zwischen Spielern hin und her und zappelt schließlich unvermittelt im Pointennetz – im Rücken des Lesers, dessen Mund staunend offen steht wie ein leeres Tor. Vintila Ivanceanu beherrscht diese raunenden Töne, ein kaum übersetzter, kaum bekannter Meister aus Rumänien, entdeckt in der Remittendenkiste einer längst bankrotten Buchhandlung. Ein großes Talent … wenn man ihn nur auf das europäische Spielfeld gelassen hätte. (Auf der Trainerbank: Thomas Laufersweiler)