Sternzeit 21|08|1968: Prag

Die Geschichte hätte eigentlich das Zeug zum Happy End gehabt. Doch das war leider eher selten der Fall in diesen Zeiten. Als 1968 in Prag der Frühling einzog und man die politischen Verhältnisse im Land leid geworden war, schlug die Stunde des Alexander Dubcek. Nicht nur die Temperaturen stiegen an – auch politisch setzte Tauwetter ein.

Freiheiten wurde gewährt und für die denen das wichtig war, schien die Wende zum Besseren greifbar. Es lag ein Hauch von Perestroika in der Luft. Doch da dieser Hauch eben nicht aus Moskau kam und dort noch finsterer Winter herrschte, die Herren Breschnew und Gromyko zu dem auch nicht gerade für ihre Freizügikeit bekannt waren, blieb dieser Stimmung wenig Erfolg beschieden. Am 21. August 1968 rollten wieder mal die Panzer in Prag. Diesmal waren es keine deutschen, sondern die der sozialistischen Brudervölker. Sie kamen zur Hilfe geeilt um das Volk vor weiteren Fehlern und damit vor einem Abdriften aus dem Ost-Bock zu bewahren. Die Enttäuschung der Tschechen war groß, der Frühling vorüber und die damit verbundenen Hoffnungen mussten einstweilen begraben werden. Das es über zwanzig Jahre dauern würde, wusste damals keiner. Die Aussicht darauf hätte aber auch sicher nicht die Stimmung verbessert.

[Sternzeit]

Schreibe einen Kommentar