SIN NOMBRE: An der Seite des Teufels

(c) ProKino 2010

Die Üblichen Verdächtigen kommen aus „Sin Nombre“. Im Podcast erfahrt ihr, warum es sich Gottseidank nicht um ein „gangster movie“ handelt, warum der Film uns berührt – und interessiert … und warum sich Christopher fünf Minuten vor Schluss noch beinahe ein Bier geholt hätte:


Folge 256
Der erste Eindruck von SIN NOMBRE
Länge: 06:22


(c) ProKino 2010

Ein Film ohne Schauspieler, sagte Hendrik. Und das ist ein starkes Kompliment für einen Film, der über das wirkliche Leben sprechen will. Ein beeindruckender, dichter Film, der sehr intensive Bilder findet für den Kampf ums Überleben, für die Hoffnung und die grausame Realität in Mittelamerika. Handwerklich so souverän, dass man dem Film vorgeworfen hat, Hollywoodmainstream mit mexikanischen Emigrations- und Gangsterkolorit zu sein. Was natürlich Blödsinn ist. „Sin nombre“ ist berührendes Kino, das uns Menschen und Schicksale und das wirkliche Leben nahebringt. Und das ist eine ganze Menge. Eine ganze Menge mehr als fast alles aus Hollywood in den vergangenen Jahren.


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Harald über die reale Gefahr für den Regisseur Cary Fukunaga einen Film über Banden zu drehen:

„Er begleitete Flüchtlinge, traf sich mit Gang-Mitgliedern und hat, um die Authentizität der Dialoge zu wahren, diese auch in die Drehbuchentwicklung eingebunden. Wie gefährlich eine solche Recherche sein kann, zeigte zuletzt der Fall des Filmemachers Christian Poveda. Nach der Fertigstellung seines Mara-Dokumentarfilms „La Vida Loca“ wurde der Regisseur im September 2009 in San Salvador erschossen.“

Cary Fukunaga (c) ProKino 2009

Gunnar ist begeistert:

„Ganz großes Kino. Der amerikanische Regisseur Cary Fukunaga hat einen mitreißenden Thriller geschrieben und gedreht, der einen schon packt, wenn man noch keine Ahnung hat, wie die beiden Handlungsstränge im weiteren Verlauf zusammengeführt werden.“

Für Florian kommt es darauf an, dass der Zuschauer mit den Figuren sympathisiert:

„Speziell Flores gefällt als schwermütiger Außenseiter, der zwar keine Angst vor dem Tod hat, aber davor, nicht zu wissen wann und wo dieser eintreten wird. Gaitán wiederum ist die gute Seele des Films, die ihrem Vater zuliebe nach Amerika geht und schließlich auch Caspers Güte erkennt. Beide zusammen stellen ein gefälliges Paar dar, stets eingebettet von Adriano Goldmans wunderschönen Bildern, die entgegen dem aktuellen Trend nicht einer HD-Kamera entstammen, sondern klassisch auf 35 mm gedreht wurden.“

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