Charles Darwin: Abenteuer Erde

2009 ist das Darwin-Jahr. Wir warten nicht, bis am 12. Februar sein 200. Geburtstag gefeiert wird. Götz hat vor einem Jahr bereits Darwins „Die Fahrt der Beagle“ gelesen:

Als sehr junger Mann nahm der noch unbekannte Charles Darwin an einer großen Expedition teil. Zuvor hatte er ein Theologiestudium an der Universität Cambridge abgeschlossen, sich aber auch intensiv mit den Naturwissenschaften befasst. „Die Fahrt der Beagle“ ist das nachträglich von Darwin überarbeitete Tagebuch seiner fünfjährigen Weltreise. Darwin beschreibt darin die Fauna, Flora und Geologie, aber auch die Menschen eines fremden Planeten, der unser eigener ist.

Die Sprache, mit der er all diese Wunder festhält, ist voller Ruhe und Klarheit und bei aller wissenschaftlichen Nüchternheit bleibt er jederzeit ein des Staunens fähiger Mensch. Die Beobachtungen der Reise bildeten die Grundlage für Darwins revolutionäre Theorie, die er aber erst mehr als zwanzig Jahre später veröffentlichen sollte.

Darwins Tagebuch hält, was die Bildkraft seiner Schilderungen angeht, jeden Vergleich mit großer Literatur aus, etwa wenn er erzählt, wie eine Herde von Pferden einen Fluss in Patagonien durchschwimmt. Anfangs müht man sich noch mit den Passagen über „Mimus orpheus“, „Polyborus brasiliensis“ und andere Tiere, doch bald wundert man sich, dass man auch solche Stellen nicht mehr auslässt oder überfliegt, sondern aufmerksam liest, denn es ist jederzeit spürbar, dass Darwin kein trockener Stubenbiologe und Spezialist, sondern sich des gesamten Abenteuers der Erde bewusst ist.

Je weiter man in dem Buch vordringt, desto mehr spürt man auch, dass da schon etwas von jenen großen Ideen in Darwin schlummert, die ihn so berühmt machen sollten. Man gewinnt geradezu den Eindruck, dass er bestimmte Gedanken noch nicht laut werden lassen möchte. Aus dem Wissen des Lesers um Darwins spätere Entwicklung bezieht das Buch daher seine ganz eigentümliche Spannung.

Und es gibt noch einen anderen Aspekt. Darwins Großvater Erasmus Darwin hatte bereits in einer 1796 erschienenen Schrift behauptet, dass sich alle Lebewesen aus gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben. Der Enkel knüpfte also an die Arbeit des Großvaters an. Er sucht nach dem Weg zu einem Ziel, dass er schon vor Augen hat.

Links

Wikipedia über Charles Darwin und seine Expeditionen
Buchkritik hören: Lutz Bunk im Deutschlandradio

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