Die Kindheit der Verdammten

Die üblichen Verdächtigen – in kleiner Besetzung – kommen aus „Das weiße Band“ und sind sehr beeindruckt:

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Ein in mehr als einer Hinsicht großartiger und sehenswerter Film. Da hier morgen noch eine Gastkritik von Nele folgen wird, keine weiteren Worte, sondern gleich der Trailer und danach die Links.

Links

Christian beschäftigt sich vor allem mit der Bedeutung des Film für die Diskussion um den deutschen Faschismus:

Michael Haneke hat in Sachen „Das Weiße Band“ zu Protokoll gegeben, dass er mit seinem Film überhaupt keine Botschaft vermitteln wolle. Mit Verlaub Herr Haneke, ich glaube Ihnen nicht.

Anke Westphal können wir nur zustimmen:

„Dieser Film ist das Ungeheuerlichste, Schönste und Größte, was dem deutschsprachigen Kino seit langem widerfahren ist: Er ist spannende Kriminalerzählung, analytisches Gesellschaftsbild und horrendes Psychogramm in einem. Er zeichnet das Porträt einer Gemeinschaft, die sich ausschließlich auf Autorität gründet und ihre Prinzipien durch das permanente Erzeugen von Schuldgefühlen, ständige Strafandrohung und tatsächliche Bestrafung durchsetzt. Strafe wird hier als Grundlage für Achtung angesehen und „Reinigung durch Züchtigung erlangt“. Das wird in einem Ton höchster Vernunft vorgetragen, dem kaum zu widerstehen ist.“

Ulf Lepelmeier hebt zurecht den unglaublichen Dialog zwischen Susanne Lothar und Rainer Bock hervor:

„Besonders der schonungslos-brutale Dialog zwischen Susanne Lothar („Funny Games“, Madonnen) und Rainer Bock (Inglourious Basterds) als Hebamme und Doktor, sowie die Figur des von Burghart Klaußner (Der Vorleser, Die fetten Jahre sind vorbei) hervorragend dargestellten, in seinem starren Weltbild gefangenen Pastors, der sich selbst gegenüber seinen Kindern jede Gefühlsregung verweigert und sie mit grausamer psychischer Härte erzieht, brennen sich ins Gedächtnis.“

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