Heute bei „gAAAbe – Accessing All Areas auf den Jazztagen in Mainz“ spricht Gabriel mit Daniel Stelter.
Daniel Stelter ist ein vielversprechender, talentierter und sensibler Gitarrist, der nicht so gerne instrumentale Jazzplatten hört. Hört sich erst einmal seltsam an, da er selbst auch überwiegend instrumentale Stücke spielt. Aber auf Jazzalben, vor allem jenen mit Gitarre, fehlt ihm oft eine Sing-Stimme, aber nicht unbedingt eine menschliche Sing-Stimme:
„Was ich manchmal an Jazzplatten vermisse, ist dieser vokale Ansatz. Das haben zum Beispiel Blues-Platten oder Blues-Gitarristen, die haben einen ganz gesanglichen Ansatz. Das mag ich sehr gerne und das vermisse ich manchmal eben im Jazz. Da geht es auch um eine andere Geschichte. Aber ich mag es, wenn die Gitarre einfach ’singen‘ kann.“
Dass Daniel Stelter seine Gitarre zum Singen bringen kann, beweist er eindrucksvoll bei seinen Auftritten und auf seiner CD „Homebrew Songs“ (Herzog, 2009). Im Interview erzählt er außerdem, warum der Rhein in seinem Leben eine wichtige Rolle spielt, wie sich sein aktuelles Album anhört und warum Studio-Musiker so etwas wie Schauspieler sind:
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Der Auftritt von Stelter und seiner Band war sehr beeindruckend. Wunderbare Melodien, die entspannt und raffiniert daherkommen. Wenn man Daniel Stelter spielen gesehen hat, weiß man auch, warum er sich einer immer größer werdenden Fangemeinde erfreut. Seine Songs und seine Art zu spielen zeugen von einer großen Sensibilität und haben einen unglaublichen Groove.
Aber auch die Combo, die ihn begleitet, soll nicht unerwähnt bleiben: Da wäre zunächst einmal Ulf Kleiner am Rhodes, der schon bei Spaniol4 einen super Job gemacht hat. Auch bei Stelter fällt er mit seinem Können positiv auf und hat außerdem auch an zwei Liedern auf dem Album mitgeschrieben. Er gibt den Songs mit seinem Spiel eine elegante Tiefe.
Die Rhythmusgruppe besteht aus Michael Paucker am Bass und Tommy Baldu am Schlagzeug. Die zwei kongenialen Besessenen sind vom Allerfeinsten und swingen richtig gut. Wenn man die Musik hört, muss man dank der Rhythmusgruppe sofort den Fuß zum Takt mitwippen lassen – sehr cool.
Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat, dem sei das Album „Homebrew Songs“ nochmals empfohlen. Live-Termine können auf Stelters MySpace-Seite eingesehen werden. Auf seiner Homepage gibt es außerdem noch eine komplette Diskographie und weitere Informationen zu Daniel Stelter.