Platz schaffen für Neues

Zeichnung von Nicole Asmuth

Zeichnung von Nicole Asmuth

Die SchönerDenken-Blogparade Das Moleskine-Notizbuch: Der Maulwurf in der digitalen Welt

Nicole erzählt ihre Moleskine-Geschichte:

Wann ich angefangen habe meine Gedanken niederzuschreiben, ist leicht festzustellen: Ich schaue einfach auf das Datum des ersten Eintrags meines ersten Notizbuches und lese: 6. Juni 1997. Worum es da geht, wird nicht verraten. Aber schon davor habe ich immer wieder mal in Skizzenblocks geschrieben, gekritzelt und gezeichnet.

Ich fühle mich besser, wenn ich aufschreiben kann, was ich denke, irgendwie geordneter. Außerdem kann ich dann die Gedanken aus meinem Hirn wieder löschen und Platz schaffen für Neues; das Alte bleibt in schriftlicher Form erhalten. Ich benutze übrigens selten Moleskines. Ich schreibe in kleine Bücher, die ich mir von Reisen mitbringe oder geschenkt bekomme. Ich bevorzuge elegantes Papier, auf dem mein Stift weiche Linien zieht. Überhaupt, der Stift muss zum Papier passen, denn ein Kuli, der auf rauher Papieroberfläche kratzt und Aussetzer hat, stört meinen Gedankenfluss.

+++ Moleskine – Der Maulwurf in der digitalen Welt Dieser Beitrag ist Teil einer Blog-Parade von SchönerDenken. Wir rufen jeden bloggenden Notizbuchbenutzer auf, seine oder ihre “Moleskine-Geschichte” auf seinem Blog zu erzählen. Welche Notizbuch-Geschichten können Sie erzählen? Seit wann haben Sie ein Moleskine und was vertrauen Sie ihm an? Bitte schreiben Sie die Links zu Ihrem Blogbeitrag in einen Kommentar zu diesem Beitrag. Oder einfach die Geschichte direkt in unser Kommentarfeld schreiben. Diese Blogparade läuft bis zum 1. Dezember 2009 und wird am Ende alle Notizbuchgeschichten in einem Beitrag versammeln. +++

Ich halte mich trotz mittlerweile zahlreicher gefüllter Hefte nicht für eine klassische Tagebuchschreiberin. Denn ich schreibe nicht nur über mich und das Resümee meiner Tage. Ich notiere mir Wegbeschreibungen ebenso wie Zitate aus Büchern, schreibe Skizzen nieder für Artikel und Eindrücke von Reisen. Und besonders scheine ich ein Faible für Listen zu haben. Das zumindest ist mir beim Durchblättern aufgefallen. Ich schreibe auf, warum ich welche Filme dringend sehen muss. Welche Haarfarben ich in meinem Leben bis jetzt gehabt habe (die Länge der Liste überrascht mich ein bisschen, da ich die Hälfte erfolgreich verdrängt hatte). Ich notiere die zehn wichtigsten Gründe, die für das Grillen von Marshmallows sprechen, und komme dabei locker auf 37 – alle absolut nachvollziehbar. Ich schreibe auf, welche Länder ich bereits bereist habe und welche ich noch dringend bereisen muss und erstelle eine Aufzählung meiner Lieblingsgerichte.

Und ich mache Skizzen in meine Notizbücher, immer wieder. Im Nachhinein wäre für einen Fremden oft nur vage zu erkennen, worum es sich handelt. Aber ich, die ich da war zu jenem Zeitpunkt und den Stift in der Hand hatte, ich erinnere mich beim Blick darauf wieder genau an jenen Ort und jene Menschen auf dem Papier.

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