11. Juni 1859: Fürst von Metternich

Auf dem 50. Breitengrad liegt das Rheingauer Weingut Schloss Johannisberg, bekannt für seine Riesling-Weine und für die Erfindung der Spätlese 1775. Als der Außenpolitiker und Staatskanzler Klemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich (geb. 15. Mai 1773 in Koblenz) für seine Verdienste im Wiener Kongreß 1815 von Kaiser Franz I., das Schloss erhielt, war er auf dem Höhepunkt seiner politischen Macht. Napoleon war besiegt, das Gleichgewicht der europäischen Mächte wiederhergestellt. Der Architekt des Deutschen Bundes verhinderte die Bildung eines deutschen Nationalstaates. Mit aller Härte ging er gegen liberale und nationale Bestrebungen vor und installierte ein System der Bespitzelung und ständigen Überwachung. Aufhalten konnte er den Siegeszug der Ideen nicht. In den Revolutionswirren 1848 dankte er ab und floh nach London. Noch einmal im Sommer und Herbst 1851 bewohnte er Schloss Johannisberg, wo er unter anderem König Friedrich Wilhelm IV. und den späteren Reichskanzler Bismarck empfing. Er starb am 11. Juni 1859 in Wien.

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