Bücher, die das Leben geprägt haben, die Perspektiven verändert haben … Thomas nimmt teil an der schönen Blogparade des Wiener Studenten Udo Seelhofer, die noch bis zum 4. März für Teilnehmer geöffnet ist.
Aus den vielen Büchern, die mir da in den Sinn kommen, will ich nur meine „Top Five“ anführen:
Platz 5
Wachtmeister Studer von Friedrich Glauser: Weil dieser dicke, ältere Fahnderwachtmeister einen untrüglichen Blick für die Opfer unserer Gesellschaft behält, weil er die einfachen Leute versteht, sich nicht von den Etablierten beiseite schubsen lässt. Weil seine Gestalt so gar nichts heldenhaftes hat, auch wenn er auf oft unorthodoxe und manchmal anrührende Art der Gerechtigkeit zum Sieg verhilft.
Platz 4
Herz der Finsternis von Josef Conrad: Eine Bereicherung, weil Conrad vorführt, was für ein Monster der Mensch ist, wenn man ihn lässt. Weil er Ausbeutung, Gier nach Macht und Reichtum und dem Wahnsinn ein unvergessliches Gesicht gegeben hat.
Platz 3
Einfach göttlich/Small Gods von Terry Pratchett: Als Atheist beobachte ich Religionen und Gläubige mit einer Mischung aus Neid und Furcht. Neid, weil sie sich etwas einreden können, dass ihnen ihr Leben erleichtert; Furcht, weil die Kraft des Glaubens auch Zivilisationen in den Abgrund reißen kann. Pratchetts Roman erklärt wunderbar, wie Glaube entsteht, worin seine Schöpfungskraft und seine Zerstörungskraft besteht und bietet eine theologisch-philosophische Abhandlung voller Weisheit, verkleidet verpackt als humoristischer Roman.
Platz 2
Quicksilver von Neal Stephenson: Eine Bereicherung meines Lebens, einfach weil es so ein großartiges Buch ist, ebenso kurzweilig wie kenntnisreich, weil es einen in den Sog zieht und in die Welt des 17. Jahrhunderts eintauchen lässt und dabei erklärt, warum unsere eigene Welt so ist, wie sie ist. Ein einzigartiges Lesevergnügen – und als ich die letzte Seite gelesen hatte, fühlte ich mich, als hätte sich ein Freund von mir verabschieden müssen.
Platz 1
Die Brautprinzessin von S. Morgenstern, bearbeitet von William Goldman: Als ich hinter das Geheimnis des Greuelpiraten Roberts kam, war mir für den Rest meines Lebens klar geworden, welche Macht Suggestion und Illusion über uns alle haben. Und überhaupt, dass Freundschaften ewig halten können, die „wahre“ Liebe aber nur bis zum Happy End und dass das Leben – im Gegensatz zum Roman – nach dem Happy End weiter geht. Ein sarkastisches, kluges, ironisches, spannendes Buch, das mein Leben bereichert hat, weil es auf tröstliche Art zeigt, wie das Leben wirklich ist.
P.S. Unsere Blogparade „Warum lieben wir Kino“ ist noch bis zum 1. März für Teilnehmer offen.
P.P.S. Noch viel mehr bereichernde Bücher in unserer Rubrik „Buch“.