Prof. Pu empfiehlt … Gefährliche Frauen
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Gottfried Benn wird in der FAZ-Rezension über „Frauen, die lesen, sind gefährlich“ mit den Worten zitiert:
„Männer wollen doch nicht am Gehirn von den Frauen berührt werden, sondern ganz woanders.“
Elke Heidenreich aber schreibt in ihrem Vorwort zu Stefan Bollmanns Buch:
„Mit zunehmendem Alter werden die Bücher mitunter sogar wichtiger als die Männer.“
Lange genug war den Frauen das Lesen verboten … aber lassen wir den beliebten Mann-Frau-Schlagabtausch beiseite. Die bibliophile Kunstgeschichte vom 13. bis zum 21. Jahrhundert, voll von lesenden Frauen in Stuben, Gärten, entrückt, konzentriert, verträumt, ist ein Buch, dass mit dem Gesicht nach vorne im Bücherregal stehen muss, damit man es nicht vergisst und immer wieder in die Hand nimmt.
Stefan Bollmann
Frauen, die lesen, sind gefährlich
2005, Sandmann
ISBN 3-938045-06-X
19,95 Euro
Und wem die lesenden Frauen nicht reichen – es gibt auch noch den Band „Frauen, die schreiben, leben gefährlich“. Und mit Sicherheit kann das bis heute noch lebensgefährlich sein, man erinnere sich an die ermordetete Anna Politkovskaja oder Elena Tregubova, Autorin von „Die Mutanten des Kreml, Mein Leben in Putins Reich“. Ein Leben als Autorin bedeutet oft genug ein Leben als Außenseiterin, denkt man nur an Jane Austen oder Karoline von Günderrode. Diese weibliche Literaturgeschichte, ausgestattet mit schönen und einigen eher selten publizierten Porträts der Autorinnen, beginnt bei Hildegard von Bingen und endet mit der Inderin Arundhati Roy. Es gibt außerdem ein Kapitel über Kinderbuchautorinnen von Johanna Spyri bis Astrid Lindgren. Also, am besten beide lesen. Frauen kaufen ja auch gefährlich mehr Bücher als Männer …
Stefan Bollmann
Frauen, die schreiben, leben gefährlich
2006, Sandmann
ISBN 3-938045-12-4
19,95 Euro