Ein wenig unscheinbar war es schon, was dieser Mönch aus Brünn da machte. Aber es half zu erklären, was Darwin nur vermutete. Gregor Mendels Vererbungsregeln waren ein Schlüssel bei der Suche nach dem Mechanismus der Evolution. Mit buchhalterischer Akribie kreuzte er Erbsen verschiedener Farbe und Form, notierte die Ergebnisse und entdeckte ein System.
Sein Ergebnis: Das Aussehen der Erbsen war nicht willkürlich, sondern folgte bestimmten Regeln. Einige ihrer Eigenschaften ließen sich, wenn man diese Regeln beachtete, gezielt von Generation zu Generation weiter vererben. Sie waren also dominant. Andere schienen nach einer Generation zu verschwinden, tauchten aber nach weiteren Kreuzungen wieder auf. Mendel nannte dieses Verhalten „rezessiv“. Entgegen der Meinung der Evolutionskritiker verschwanden die Erbeigenschaften also nicht, sondern wurden nur zeitweise von dominanten Erbanlagen überlagert. Vererbung war kein Glücksspiel mehr, sondern durch reproduzierbare Versuche belegbar.
Mendels Forschung verringerte den Abstand der Biologie zu den Naturwissenschaften. Anders als Darwin veröffentlichte Mendel jedoch seine Ergebnisse nicht zu Lebzeiten, so dass die Bedeutung seiner Arbeiten erst Jahrzehnte nach seinem Tod erkannt wurde. Dennoch blieb Mendels systematische Vorgehensweise für die Biologie vorbildlich, ihre mathematische Erklärung überzeugend. Auch wenn die genetischen Grundlagen seiner Beobachtungen erst später nachgereicht werden konnten. Gregor Mendel starb heute vor 125 Jahren, am 6. Januar 1884.
Im Telekolleg wird es ganz genau erklärt: