In der letzten Folge von
„gAAAbe – Accessing All Areas
auf den Jazztagen in Mainz“:
Sandie Wollasch von Triband.
Für mich war Triband die zweite große Entdeckung auf den Jazztagen. Musikalisch liegen die vier Musiker zwischen Jazz, Trip Hop, Soul, Pop und Rock. Also irgendwie zwischen allen Stühlen. Daher haben sie sich ein eigenes Etikett gegeben, so Sängerin Sandie Wollasch:
„Es stimmt, es gibt keine Schublade dafür, die du mit einem Wort irgendwie beschriften kannst. Wir haben uns irgendwann entschieden das Ganze ‚Indie Jazz‘ zu nennen.“
Was es genauer mit dem Begriff Indie Jazz auf sich hat, wer die anderen drei Mitglieder von Triband sind und warum Björks Geist auf der Platte mitschwingt, erklärt Sandie Wollasch im Interview:
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Warum war Triband eine so große Entdeckung für mich? Nun, weil sie mich überrascht haben. Auf der Bühne standen vier charismatische Musiker, die ihre Instrumente souverän und kreativ einsetzten.
Sie schaffen etwas Neues, anstatt alten Pfaden zu folgen. Trotzdem hören sie sich jetzt nicht experimentell an. Die Trip Hop- und Jazz-Elemente haben – gepaart mit den schönen eingängigen Melodien – etwas unaufgeregtes an sich, das gefällt. Dabei wissen Triband immer wieder zu überraschen. So finden viele kleine Details, wie zum Beispiel raffiniertes rhythmische Klatschen oder ein Minimoog Eingang in die Musik, die einem teilweise erst beim zweiten und dritten Hören auffallen.
Gelungen ist der Einsatz von klassischen Jazz-Elementen, wie die Trompeten-Soli von Sebastian Studnitzki ebenson wie die Verwendung von Gimmicks, wie einem Megaphon, in das Sandie Wollasch singt und das dem Song „Miss Baby Light“ einen abgespaceten Charakter verleiht. Insgesamt fügt sich Wollaschs Stimme sehr harmonisch in den Sound ein. Sie kann sowohl langsame einfühlsame, als auch schnellere akzentuierte Stücke singen und ist dabei immer auf der Höhe der Musik.
Den genialen rhythmischen Unterbau bei Triband schaffen zwei Musiker, die uns schon bei Daniel Stelter begegnet sind: Michael Paucker und Tommy Baldu. Die beiden sind erneut das Rückgrat der Musik.
Sebastian Studnitzky am Klavier und Rhodes, ist eigentlich von Hause aus Trompeter, macht aber auch eine sehr gute Figur an den Tasten und bildet häufig den wohligen Klangteppich für den Triband-Sound.
Wer auf die Musik von Cultured Pearls, De-Phazz, Tok Tok Tok oder Björk steht, oder im Allgemeinen ehrliche, gut gemachte Musik mag, der wird sehr viel Spaß mit Triband haben. Informationen über die Band, Tourtermine und Videos findet man auf der Homepage des sympathischen Quartetts.