J’accuse

Christopher klagt an
Stellen Sie sich das mal vor, Kunst in Versailles. Das ist nicht ungewöhnlich, sagen Sie? Seliger Frère Jacques! Schläfst Du noch? Draußen tobt die Revolution. Der Hort heiliger und glanzvoller Verträge – entweiht. Was ich mich so aufrege? Lila Schweine, ich sage nur lila Schweine. Um mit den Worten unseres letzten Kaiser zu sprechen – und der kannte sich aus mit den Franzosen. Ja genau, ich spreche von Jeff Koons. Da fährt man nach Versailles und dann sowas. Würdelos, Dekadent. Was würde unser Sonnenkönig nur dazu sagen. Und was einem da alles zugemutet wird. Hängende Hummer und Herzen, ja und nicht zu vergessen: Dieser entsetzliche Michael Jackson ist auch zu sehen. Nicht in Natur, das wäre vielleicht auch etwas schwierig, aber so als Figur halt. Mit einem Affen auf dem Arm, passt ja irgendwie. Das mit dem Arm und dem Affen mein ich. Und wem haben wir das zu verdanken: Sarkozy. Der und seine Amerikaner. Mit Mme. Royal wäre das nicht passiert. Da wäre alles so geblieben wie es war. „Nur eine hohe Säule zeugt von vergangener Pracht…“ ach Uhland, Du hattest ja so recht. Glückliches Deutschland – bei Dir ändert sich nichts. Du hast Deinen Goethe, Deinen Schiller und Oskar. Apropos Goethe, der kommt heute abend im Pantoffelkino. Bei Arte um 20.15, mal was anderes als „Balloon Dog“ und „Pink Panter“. Gute Nacht Frankreich!

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