„My kingdom for a horse!“

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„Der Winter unseres Missvergnügens …“ Peter Kempkes von der Sprechbude liest uns mitten hinein in den hinkenden, gefährlichen, bösartigen Richard. Al Pacino war von Shakespeares verwachsenem, grausamen König so fasziniert, dass er ihn selbst inszenierte. 40 Dollar Tagesgage und soviele Donuts, wie sie essen wollten – das war die Bezahlung bei Pacinos „Richard III.“, erinnert sich Alec Baldwin. Er spielte gemeinsam mit Kevin Spacey, Winona Ryder, Aidan Quinn und vielen anderen in Pacinos Regiedebut. Der lieferte 1996 eine dokumentarische Annäherung an seine Shakespeareinszenierung ab. Michael Hanisch vom film-dienst meinte damals:

„Die schönsten Bilder zeigen Al Pacino am Ende als hässlichen, verwachsenen alten König, der dämonisch in die Kamera grinst, nachdem er sein ehrgeiziges Ziel erreicht hat. Immer und immer wieder humpelt er vorbei, ein Ungeheuer, einsam und brutal, grausam und verkommen, Charles Laughton, noch ein Shakespeare-Darsteller, lässt grüßen.“

Heute abend in 3sat um 22:25 Uhr (Dienstag, 18. März). Einschalten!

Hendrik erinnert sich bei Richard III. an die wohl bekannteste Shakespeare-Anekdote: Bei den ersten Aufführungen des Stückes soll der Darsteller des Richard sehr beliebt bei den Damen gewesen sein. Und eine der Zuschauerinnen soll ihm eine Nachricht zugesandt haben, wenn er zu nächtlicher Stunde an angegebener Adresse sich an der Tür als Richard III. melde, werde ihm mehr als nur Einlass gewährt. Shakespeare soll das mitbekommen und für eine Verspätung des Schauspielers gesorgt haben, um selbst zu dem Stelldichein zu erscheinen. Als der Schauspieler dann verspätet erschien und das Dienstmädchen meldete, Richard III. sei an der Pforte, soll Shakespeare es zurückgeschickt haben – es solle ausrichten, „that William the Conqueror was before Richard the Third“. Fast zu schön, um wahr zu sein, oder?

Hier das Shakespeare-Programm bei 3sat im Überblick

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