Paredes besiegt Akin

Für Portugal spielt Carlos Paredes
Quelle: Wikipedia Kaum ein portugiesischer Künstler hat die Seele Portugals so schön und so treffend vertont wie Carlos Paredes. Er beherrschte sein Instrument, die „guitarra portuguesa“ (portugiesische Gitarre) wie kein zweiter. Traditionelle Fadomelodien stehen neben jazzigen Improvisationen. Meist wird Paredes nur von einer Viola begleitet oder manchmal ist er selbst nur Begleitung. Aber er ist immer präsent, selbst mit einem dominanten Contrapart wie z. B. dem Bass von Charlie Haden. Gänsehaut ist bei Paredes garantiert. Ideale Musik für die Siege, aber vor allem für die Niederlagen der Nationalelf Portugals.
Carlos Paredes (1925 – 2004) „O Mundo segundo Carlos Paredes“ Integral: 1958-1993 / 8-CD-Box / 2003, EMI / Valentim de Carvalho (Auf der Trainerbank: Gabriel Gil Croino)

Für die Türkei spielt Fatih Akin
Quelle: Wikipedia Crossing the Bridge: Im eurasischen Schmelztiegel Istanbul hat der türkischstämmige Regisseur Fatih Akin vor drei Jahren seinen wunderbaren „Crossing the Bridge“ gedreht. Aber die 15-Millionen-Metropole am Bosporus muss nur als Kulisse herhalten für einen akustischen Streifzug der Extraklasse. Als musikalische Entdeckungsreise getarnt liefert der Film einen Ein- und Überblick in eine der vielfältigsten Musikszenen dieses Planeten. Nein, eben nicht eine, sondern viele Musikszenen kommen da zusammen, auf der Straße wie auf Bühnen. Vom Rapper Ceza bis Sezen Aksu, Duman und Mercan Dede, viele (zu Unrecht nur) in der Türkei prominent, alle spannend. Wer immer bisher nicht wusste, dass Berlin-Kreuzberg viel mit Ostanatolien und wenig mit der Türkei zu tun hat, der merkt es spätestens nach „Crossing the Bridge“, Akins erstem abendfüllenden Dokumentarfilm. Die Brücke auf dem Cover der DVD zeigt nicht von ungefähr eine der beiden großen Bosporusbrücken in Istanbul, die Europa und Asien verbinden: „Crossing the Bridge“, das ist optisch aufbereitete Weltmusik at it’s best, ohne die eigenen Wurzeln zu verleugnen. Gibt’s übrigens auch als Hörbuch mit prachtvollen Fotos. (Auf der Trainerbank: Axel Weiß)

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