Am 4. November wählt das amerikanische Volk den mächtigsten Mann der Welt. Der Präsident der Vereinigten Staaten … das Amt an sich ist schon eine Ikone der Populärkultur, inklusive White House, Oval Office und Air Force One. Die Wartezeit bis zur Wahl vertreiben wir Ihnen mit der Serie „All the Presidents“.
Als Grunge und Clinton das Land regierten, machte sich „The Presidents Of The United States of America“ (PUSA) auf, die USA und die Welt zu erobern. Wie jeder amerikanische Präsident begannen PUSA ihre Karriere mit kleinen Auftritten in der Provinz, um die (Wähler-)Basis zu erreichen. Im Falle von Chris Ballew (vocals, two-string basitar), Dave Dederer (vocals, three-string guitbass) und Jason Finn (vocals, drums) fing alles Mitte der 1990er in Seattle an. Doch recht schnell wurden sie von einer Underground-Geheimtipp zu einer Top-Ten-Band mit Plattenvertrag beim einem Majorlabel.
Zwar waren sie nie so ernsthaft und bedeutend wie Nirvana, Pixies oder Soundgarden. Aber sie waren virtuose Musiker, denen man den Spaß an der Musik und auf der Bühne anmerkte. Sie hatten nämlich eine unfassbar lässige und unverkrampfte Art. Besonders waren auch ihre Instrumente: Ballew spielte Bass mit einer zweisaitigen Gitarre – die Basitar. Dederer spielte Gitarre mit nur drei Saiten und der Drummer, gut, der spielte einfach auf einem normalen Schlagzeug. President Ballew sagte in einem Interview mit der Guitar World im Mai 1996 über seiner Basitar:
„If a song is good played on an instrument with two strings, it probably is a good song“,
und:
„Also there’s nobody of two-string guitar work that you have to live up to. You don’t have to worry about being as good as Tal Farrow or Eric Clapton or Stevie Ray Vaughan. You’re just you.“
Ihre erste Amtszeit war von nur kurzer Dauer. In dieser Phase veröffentlichten sie die Alben „The Presidents Of The United States Of America“ und „II“. Darauf sind so wunderbare und schön-schräge Songs wie „Lump“, „Peaches“, „Kitty“ oder „Mach 5“ zu finden. Ein weiteres Highlight ist ihre Coverversion des alten Buggles-Klassikers „Video Killed the Radio Star“, den sie für den Soundtrack des Films „The Wedding Singer“ beisteuerten. Die Songs strotzen vor subversivem Humor und musikalischen Spielereien. Leider ging das Trio 1997 auseinander. Ihnen wurde der Trubel zuviel und sie wollten sich mehr um ihre Familie kümmern, ließen sie verlautbaren. PUSA kehrten 2000 zwar zurück, konnten aber nicht mehr überzeugen.
CD-Tipp
„The Presidents Of The United States Of America“ (Pop Llama, 1994; reissued, Columbia, 1995)
„II“ (Columbia, 1996)