Pamuk bewirkt Wunder

(Ball-)Zauberer Orhan Pamuk
Die feinziselierten Buchmalereien aus dem Osmanischen Reich, wie sie etwa auf dem Instanbuler Bücherbazar verkauft werden, sind detailreich und oft farbenprächtig. Sie erzählen Fabeln und Geschichten und wehe dem der erwischt wird, ein solch historisches Blatt außer Landes zu schmuggeln. Wesentlich einfacher ist es da schon, die Geschichte eines Buchmalers zu exportieren. „Rot ist mein Name“ heißt die Geschichte und die gibt’s auch auf Deutsch. Sie wirkt mindestens so farbig wie ein osmanisches Originalbild, ist dabei freilich um einiges vielschichtiger. Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk spart nicht mit wechselnden Erzählperspektiven und verstrickt uns flugs in einen Kriminalfall des 16. Jahrhunderts. Es geht um – Buchmaler. Aber eigentlich geht es um Orient und Okzident, um Allah und den rechten Glauben, um die Türkei damals und letztlich heute. Auch zehn Jahre nach Erscheinen noch lesenswert. (Auf der Trainerbank: Axel Weiss)

Mannschaftskapitän Milos Forman
Im Film ist es den Tschechen durchaus gelungen, sich vom etwas provinziellen Charme (immerhin erstklassiger) märchenhafter Regionaljugendspiele (von „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ bis hin zu „Pan Tau“) zu lösen und z.B. unter Führung des Mannschaftskapitäns Milos Forman beeindruckende Gastspiele in Form von „Einer flog über das Kuckucksnest“ zu bieten (Stürmer Jack Nicholson verbrauchte offenbar damals soviel Mimik, dass Oliver Kahn das Zeit seiner Karriere wieder einzusparen verpflichtet wurde). Prag ist ein international bedeutender Austragungsort für Celluloidligisten aus aller Welt. Überhaupt ertönte nach erfolgreich umgesetzter Steilvorlage auf Tschechisch schon oft der Stadionruf „Oscaaar! Oscaaar!!“. (Auf der Trainerbank: Hendrik Schulthe)

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