„96 hours“: ABC – Albanian Body Count

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„No Albanians were harmed in the making of this movie.“
Die Üblichen Verdächtigen kommen aus „96 hours“. Ein unterhaltsamer, brettharter Selbstjustiz-Thriller, kompromisslos, humorlos, schnörkellos. Sobald man den „Let me entertain“-Modus ausschaltet und mit etwas Abstand über den Film nachdenkt, wird dann doch der reaktionäre Charakter des Films klar. Da unternimmt der Held nicht einmal den Versuch, mit legalen Mitteln oder zumindest mit Hilfe der Polizei seine Tochter zu retten. Statt dessen werden erst Albaner und dann Araber in einer Geschwindigkeit zu Leichenbergen aufgetürmt wie sonst nur in Genresatiren wie „True Lies“. Die Kaltschnäuzigkeit, mit der hier Böse, Nicht-ganz-so-Böse und Unschuldige ausgeschaltet, zu Tode gefoltert oder zumindest angeschossen werden, beeindruckt schon in dieser neuen Art von „Ego-Shooter“. Nicht jeder, der Action-Thriller mag, wird mit dem Ausmaß an „political incorrectness“ zurecht kommen. Und nicht jeder, der diesen Film toll findet, wird ihn richtig einzuordnen wissen.

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Mehr davon will CineKie. Batzman hält den Film für eine „widerwärtige Selbstjustiz-Klamotte“ – noch interessanter als seine sehr entschiedene Kritik ist die lebhafte Diskussion in den Kommentaren. Marcus findet ihn „trotz der ethischen Grauzone“ erstaunlich gut. Bei Symparanekronemoi wird vermutet, Luc Besson hat das Drehbuch von einem blinden, alkoholabhängigen Affen schreiben lassen. Carsten Baumgardt zieht ein ganz anderes Fazit:

„„96 Hours“ ist ein beispielhaft gnadenloser und kompromissloser Action-Thriller. Regisseur Pierre Morel begeistert mit einem simpel-sinnfreien, brettharten Albtraum-Inferno. Dank eines hervorragenden Hauptdarstellers, kernig-rasanter Action und eines lustigen Trash-Appeals, der immer mitschwingt, hat der Film das Zeug zum Kulthit.“

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