„Allet jut!?“: Clara schnuppert Hauptstadt-Luft und sucht in den Krümeln

Clara in Berlin
Die Berliner Schnauze ist bekannt wie gefürchtet. Das meiste, und das muss nicht immer unbedingt nett sein, kommt eben direkt aus dem Herzen – auf die Zunge – in die Welt. Für den Metropolen-Neuling ist dieses sprachliche Sozialgebaren abschreckend bis gewöhnungsbedürftig. Aber nur so lange, bis er auf den Spruch der Sprüche stößt: Allet jut. Geht immer. Passt immer: Allet jut! Mit Ausrufezeichen oder Fragezeichen. Oder mit beidem in wechselnder Reihenfolge.

Alex in BerlinAllet jut. Das ist Beschwörungsformel mit dem eingebauten Problembewältigungsfaktor. Allet jut? fragt die Frau an der Kasse, wenn man irritiert den Bon kontrolliert, ob alles seine Richtigkeit hat. Allet jut!, beruhigt der Polizist die aufgemischten Kontrahenten eines Blechunfalls.

Allet jut ist eine Goodwill-Geste an den Alltag mit all seinen Widrigkeiten. Spruchgewordene Versöhnlichkeit. Eine Lebenshaltung. Ein aufmunternder Schulterschlag für die gebeutelte Psyche. Ein beruhigender Klaps auf den Po der Seele.

Allet jut ist demnach auch eine jutes Motto für unsere Rubrik aus der Hauptstadt. Clara ist für SchönerDenken dort und stöbert in Krumen und Krümeln. Findet kuchensüßes und altbrottrockenes. Aber immer typisch Berlin. Nur hier. Ab morgen. Und dann jeden zweiten Sonntag.

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