„Der letzte schöne Herbsttag“:Partnerschafts-Loriot

Die Üblichen Verdächtigen kommen aus „Der letzte schöne Herbsttag“ und sind überwiegend begeistert. Eine eher leichte Beziehungskomödie um eine Frau, die zuviel denkt und erwartet und einen Mann, der davon überfordert ist und seine Gefühle nicht ausdrücken kann. Kommt vertraut vor? Dialoge und Monologe direkt aus dem alltäglichen Beziehungsparadies und vor allem der alltäglichen Beziehungshölle. Dass die beiden Protagonisten dabei die meiste Zeit direkt in die Kamera schauen und über den Partner reden, macht den Film noch intensiver.

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Im Podcast reden die Üblichen Verdächtigen über das Übereinanderreden statt Miteinanderreden, männlichen Autismus, Hin- und Herschalten statt Entwickeln, Knödeln wie Bernd das Brot und was das alles mit Loriot zu tun hat.

„Der letzte schöne Herbsttag“ läuft noch im Palatin in Mainz.

Der letzte schöne Herbsttag
D 2010, 85 Min., Regie: Ralf Westhof

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Im Interview erzählt Regisseur Ralf Westhoff:

„Die beiden haben eben ihre Schwierigkeiten. Sie erzählen über den anderen – das ist ein bisschen wie ‚cineastische Paar-Therapie‘: sich dadurch selbst besser zu verstehen, sowie den Partner besser zu verstehen.“

Dennis (NEGATIV) lobt den Film:

„Es geht nicht um Tiefgang, es geht darum zu erfassen, was beschäftigt – und das Thema Liebe beschäftigt meistens. Aber dies zu erfassen bedarf eben der genauen Analyse der Oberfläche, ebenso wie der Verbildlichung dieser. Beides gelingt, ausgelassen wird kaum etwas, die Charaktere sind faszinierend angefüllt mit Leben, und die weiche, verträumte Bildführung und –gestaltung untermalen und runden diese liebevolle und herzliche Komödie ab.“

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