Die üblichen Verdächtigen über „District 9“. Sie sind zwar begeistert – aber auch nicht unkritisch:
[podloveaudio src=“http://schoenerdenken.podspot.de/files/166_district9.mp3″ duration=“5:54″ title=“Die Üblichen Verdächtigen haben DISTRICT 9 gesehen“]
Wir alle warten auf große SF-Filmmeilensteine wie „Alien“ oder „Blade Runner“. Neil Bomkamps „District 9“ sah nach den Trailern aus, als hätte er das Zeug dazu. Optisch hat er alle Versprechen gehalten – das realistischste Produktionsdesign, die glaubwürdigsten Animatronics und CGIs, die ich jemals gesehen habe. Und er wartet mit einer ambitionierten Geschichte auf:
Außerirdische sind mit ihrem Raumschiff über Johannesburg gestrandet. Unterernährt und antriebslos werden sie in einem Ghetto untergebracht, eingesperrt. Nach zwanzig Jahren sollen sie aus dem District 9 evakuiert und in ein neues Lager umgesiedelt werden. Aber bei der Evakuierung gerät einiges außer Kontrolle …
Blomkamp erzählt seine Geschichte mit Elementen des Dokumentarfilms vor einem sozialkritischen Hintergrund – die politischen Töne um Apartheid, Ausgrenzung, Angst hätten durchaus noch schärfer ausfallen dürfen. Seine Figuren bleiben leider ohne Tiefe und ihr Schicksal kann uns deshalb nie wirklich intensiv berühren. Das ist vielleicht die entscheidende Schwäche des Films.
Auf der Haben-Seite stehen neben der tricktechnischen Perfektion und der wunderbaren Kameraführung vor allem die Liebe zu den unzähligen Details: z.B. die UN-weißen Fahrzeuge des privaten Militärs inklusive weißgestrichener Gewehre.
Dass Jackson und Blomkamp ihren Rundgang durch die SF-Filmgeschichte hinter sich haben, zeigt sich an einer Fülle von Zitaten – das reicht von „Starship Troopers“, „Independence Day“, „Aliens“ über „Minority Report“ bis zur „Fliege“. Dabei sind die meisten Anspielungen angenehm beiläufig. Blomkamp hat es schon im ersten großen Film nicht nötig, einen auf dicke Hose zu machen.
Pluspunkt auch, dass der Film sehr viele Fragen offen lässt – das ist allemal besser als dämliche Antworten zu geben und unglaubwürdige Auflösungen zu konstruieren. Ich freue mich schon auf die DVD und hoffentlich bergeweise Bonusmaterial. Denn auch wenn er die Kurve zum Meisterwerk nicht bekommen hat, ist er doch gute Unterhaltung mit atemberaubender Optik. Und man muss ihn nicht mit aktuellem Hochglanz-Abfall wie „Transformers 2“ vergleichen, um ihn hoch einzuschätzen. Fazit: sehr sehenswert.
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Quelle: Thomas Laufersweiler/SchönerDenken
Andere Menschen,
andere Meinungen
Björn Becher erklärt in seiner sehr informativen Kritik:
Flo sieht Stärken und Schwächen, urteilt dann aber milde:
Thomas Groh weist auf die Schwächen des Films und hat einen Vorschlag, dem wir uns alle nur anschließen können:
Marcus findet:
Und Asokan merkt an:
Auf die Kritik von Christian Hellwig warten wir noch Christian erklärt Hintergründe zum Film, eine Übersicht gibt es wie immer bei film-zeit und moviepilot.