Geflügelter Grenzgänger

IBEXAlles fällt. Die Blätter fallen, die Börsenkurse auch. Der Herbst ist da und mit ihm Rilkes Schwermut. Schön, wenn da hin und wieder mal was steigt. Ausgerechnet aus den USA, dem Kernland des derzeitigen Fallens, dringt die Botschaft der Hoffnung zu uns. Sie lautet: „Going where no man has gone before“. Endlich Aufbruchstimmung, IBEX sei dank. Ein kleiner Satellit erweckt den Pioniergeist in uns wieder zum Leben.

Jahrzehntelang dürsteten wir nach Berichten von den Grenzen unseres Sonnensystems. Und jetzt, da sich die dunklen Wolken der Melancholie auf uns herab senken, dieser kühne Schritt. Auch wenn wir auf Nachrichten aus der Oortschen Wolke, oder Bilder vom X-Planeten vergeblich warten werden, ein Zeichen ist gesetzt. IBEX wird in einer budgetfreundlichen Entfernung von 236.000 Kilometern um die Erde kreisen.

Die Mission des „Interstellar Boundary Explorer“ ist, wie der Name schon sagt, eher grenzwertig. IBEX misst die von den  Außenbereichen unseres Sonnensystems zur Erde gelangende Strahlung. Seine Ergebnisse sollen den Forschern helfen, die Stärke des Sonnenwindes in dieser Region zu bestimmen. Die Reise von IBEX begann gestern, an den Grenzen von Tag und Nacht. Unser kleiner Hoffnungsträger startete vom Kwajalein-Atoll mit Hilfe einer Pegasus-Trägerrakete um 19.47 MEZ.

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