„Cold Fish“: Du musst nur an das Böse in dir glauben

Nippon Connection 2011 – Hendrik und Thomas über
Cold Fish (Tsumetai nettaigyo)
von Sion SONO, Japan 2010

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Per Videobotschaft lädt uns Regisseur Sion Sono, der in Japan bereits an seinem nächsten Film arbeitet, dazu ein, dieses Werk von ihm zu genießen – oder aber einen der anderen seiner Filme, die im Zuge einer Retrospektive im Rahmen des Festivals gezeigt werden. Denn keiner seiner Filme sei den anderen ähnlich, er gehe stets völlig neu und anders an jedes Projekt heran. Und er sei auch gerne bereit, falls er nächstes Jahr wieder eingeladen werde, dann persönlich die Frage zu beantworten „What the hell was the meaning of that last film of yours?!“

Filmszene

Entsprechend gespannt waren wir auf den als satirischen Thriller angekündigten Film Cold Fish. Shamoto, kleinbürgerlicher Betreiber eines Fachgeschäftes für Tropenfische, wird in die Machenschaften eines erfolgreicheren Konkurrenten hineingezogen, der sich bald als Betrüger entlarvt – und das ist nur der Anfang einer Spirale aus Intrige, Mord und Doppelbödigkeit, der Shamoto, seine Familie und noch einige andere mitreisst.

Relativ gemächlich startend entwickelt sich der satirische Thriller in der zweiten Hälfte zu einem teilweise recht deftig mit Innereien angereicherten Splatterfilm. Immer größer wird der Druck, der auf dem armen devoten Shamoto lastet, und es scheint nur eine Frage der Zeit, wann der Damm brechen wird.

Handwerklich überzeugend und mit wirklich gelungenen Momenten, völlig respektlos den uns vertrauten Kinokonventionen gegenüber – das ist der positive Ersteindruck. Trotzdem nicht jedermanns Sache – das ist der Beigeschmack. Alles weitere: im Podcast.

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