Schwerverdauliche Häppchen aus der Cyberpunk-Lounge:
Shozin FUKUI Special
S-94, Japan 2009, OmeU
The Hiding, Japan 2008, OmeU
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Shozin Fukui gilt als Regisseur-Ikone des japanischen Cyberpunk, besonders in den 90er Jahren zeichnete er für einige Filme verantwortlich, die es in ihrem Bereich zu Kultstatus gebracht haben. Mit den zwei Kurzfilmen The Hiding (2008, 40min) und S-94 (2009, 29min) meldet er sich nun nach rund zehn Jahren Pause wieder zurück. Beide Filme feiern hier bei Nippon Connection ihre Deutschlandpremiere.
In The Hiding geht es um eine junge Frau namens Narumi, die sich aus Angst vor ihrem unberechenbaren Ex-Freund in ihrer Wohnung verbarrikadiert hat. Dort wird sie überfallen von einer offenbar polizeilich gesuchten Verbrecherin und Mörderin, die ein Versteck sucht. Die unheimliche Besucherin scheint nicht nur körperliche Gewalt über Narumi auszuüben, mit ihrem Auftauchen löst sich offenbar auch die Realität, an die Narumi bisher glaubte, mehr und mehr auf…
S-94 ist als Science Fiction-Drama angelegt. Nach dem Ausbruch eines Virus scheinen zwei Frauen in einem Bunker die letzten Überlebenden zu sein. Während die eine sich bereits aufgegeben hat und nur noch sterben möchte, versucht die andere, vielleicht doch Kontakt zu anderen Überlebenden aufzunehmen. Und plötzlich hat sie damit auch Erfolg, allerdings in einer Weise, die die Ereignisse sich dramatisch zuspitzen lässt…
Beide Kurzfilme sind mit digitaler Handkamera gedreht und gewinnen ihre Intensität aus der Enge der Räumlichkeiten, in denen sich die Filme fast völlig abspielen: Narumis kleine Wohnung, der unterirdische Bunker. Besonders der in düsterem Schwarzweiss gedrehte S-94 hätte so das Potential, in kleinem Rahmen eine große Geschichte zu erzählen, den Zuschauer in die sehr persönliche erschreckende und unausweichliche Gegenwart der Figuren hineinzuziehen und damit ein intensives Filmerlebnis zu schaffen. Gelingt den Kurzfilmen das, soweit es die SchönerDenker betrifft? Ihr erfahrt es im Podcast.