SYMBOL: Ist Gott ein Clown? (Nippon Connection 2009)

Symbol
von Hitoshi MATSUMOTO, Japan 2009


Folge 238
Der erste Eindruck von SYMBOL
Länge: 04:51


Eine fluchende, rauchende Nonne heizt in einem alten Pickup durch die Wüste, um einen älteren Wrestler mit dem furchteinschleimenden Kampfnamen Escargot-Man rechtzeitig zu seinem Auftritt zu bringen …
/Schnitt/
Aus Symbol von Hitoshi Matsumoto

Ein Mann in einem schreiend bunten Pyjama erwacht in einem weißen leeren Raum, an dessen Wänden sich zu Hunderten die Schniepel niedlicher Putten abzeichnen. Wenn er auf diese Schniepel drückt, passiert irgendetwas: er erhält eine Dusche, einen Bonsai oder auch eine Zahnbürste. Selbstverständlich versucht er, irgendwie aus diesem Raum zu entkommen …
/Schnitt/

Die SchönerDenker kommen gutgelaunt aus dem völlig abgefahrenen Film Symbol, der zweiten Spielfilmproduktion des japanischen Komikers Hitoshi Matsumoto, der zugleich die Hauptrolle spielt. „Symbol“ ist ein einziges Ballett der gewollten Unvereinbarkeit: Slapstick trifft auf Metaphysik, menschliche Tragödie auf absurde Komik, ein höchst artifizielles Konzept auf völligen Blödsinn. Aber so wie die beiden Handlungsstränge irgendwann einander begegnen, so begegnen auch diese Gegensätze sich und verbinden sich zu einem äußerst kurzweiligen Film, der definitiv mehr ist als die Summe seiner Bestandteile.

Hitoshi Matsumoto in Symbol

Thomas umschreibt Symbol schön und treffend so:

„Es ist, als ob die Marx Brothers ‚2001 – Odyssee im Weltraum‘ gesehen und beschlossen hätten, davon ausgehend über Kafka zu improvisieren.“

Und das Allerschönste und Allertreffendste, was man zu diesem Film sagen kann, hat einer der Festivalorganisatoren in der Vorabansage verraten:

„Ich wünschte mir, ich könnte diesen Film noch einmal zum ersten Mal sehen.“

Na, wenn das keine Medaille für einen Film ist, dann weiß ich es nicht.

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Christian von Negativ versucht Symbol einzuordnen:

„Der mit internationaler Besetzung gedrehte Symbol nun mutet wie eine groteske Mischung aus Matsumotos Bühnenshows, Vincenzo Natalis Cube (1997) und Nothing (2003) und den surrealen Welten Jan Svankmajers an, die auf ihre Art wohl einzigartig sein dürfte. Und auch wenn wie im Falle des Vorgängers Matsumotos eigentümlicher Humor vielleicht nicht jedermann/-frau gleichermaßen zu begeistern vermag, wird es zumindest schwierig werden, ein noch skurrileres und aberwitzigeres Stück Film im diesjährigen Programm ausfindig zu machen.“

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