Zero Focus (Zero no shoten)
von Isshin INUDO, Japan 2009
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Unseren Festivalabschluss fanden die üblichen Verdächtigen mit dem Kriminaldrama Zero Focus, das Remake eines (uns allen leider unbekannten) Filmes von 1961, beides wiederum die Verfilmung eines Romans von Seicho Matsumoto.
Japan in seiner Version des Wirtschaftswunders einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg. Kenichi, der aufstrebende Angestellte einer Werbefirma, heiratet. Es handelt sich um eine arrangierte Ehe, die beiden jungen Leute mögen sich, aber sie kennen einander kaum. Kurz darauf tritt Kenichi eine Dienstreise an – und verschwindet spurlos. Seine junge Frau Teiko reist an den Ort seines Verschwindens und beginnt dort, die Vergangenheit ihres Mannes zu rekonstruieren. Eine entstellte Leiche wird gefunden. Ist es Kenichi? Kenichis Bruder scheint etwas zu wissen, doch kurze Zeit später ist auch er tot. Teiko trifft auf einen reichen, herrischen Firmeninhaber und dessen rätselhafte Frau Sachiko, die Kenichi offenbar sehr gut gekannt hat. Zu gut? Ein dritter Mord geschieht. Teiko begreift, dass ihr neuer Ehemann ein völlig Fremder für sie war. Als sie dann nicht ablässt, diesen Fremden in ihrem Herzen kennenlernen zu wollen – sei er nun bereits tot oder nicht -, zerrt sie damit eine Vergangenheit ans Licht, die andere um jeden Preis vergessen wissen wollen.
Wir empfanden – aus verschiedenen Gründen und mit sehr unterschiedlichen leichten Einschränkungen – Zero Focus als recht passenden Abschluss unserer Festivalteilnahme. Der Film ist nicht nur ein sehr gemächlicher, pathetischer und bild-schöner Kriminalfilm Noir, er ist zugleich auch die Geschichte einer Generation von Frauen, die in einem Land, dessen Schickal als besiegte, teilweise zerstörte und völlig demoralisierte Nation unserer eigenen Nachkriegsgeschichte nah verwandt ist, ums Überleben kämpfen musste.
In zweierlei Hinsicht waren wir uns einig: dass die Ausstattung des Filmes überragend und dass die Abspannmusik völlig deplatziert war. Danach gingen die Meinungen auseinander. Alles weitere im Podcast!
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Ciprian von Negativ ordnet Zero Focus historisch ein: