Takeshi Fukunaga: MOUNTAIN WOMAN feat. Helena, Samuel und Daniel (NipponConnection2023)

Anna Yamada als Rin im Film MOUNTAIN WOMAN © 2022 Yamaonna Film Committee

Anna Yamada als Rin im Film MOUNTAIN WOMAN © 2022 Yamaonna Film Committee

Frauen nehmen die Schuld auf sich. Frauen dürfen nicht selbst entscheiden. Frauen müssen Opfer bringen – auch die größten. Takeshi Fukunaga stellt eine Frau in den Mittelpunkt seiner düsteren Geschichte. Ausfallende Ernten bringen die Dorfgemeinschaft an den Rand des Untergangs. Da Tochter Rin den Reisdiebstahl ihres Vaters auf sich nimmt, verlässt sie die Menschen und versteckt sich im Wald des nahegelegenen Berges. Während sie dort eine unerwartete Begegnung hat, entscheidet die Dorfgemeinschaft, dass ein Menschenopfer gebracht werden – natürlich eine Jungfrau …

Fukunaga ließ sich von regionalen Legenden zu seinem Film inspirieren. Sozialrealismus in dunkelschönen Einstellungen, keine Verklärung der Vergangenheit aber eine grimmige Poesie der Bilder. Im Podcast direkt nach der Vorstellung im Eldorado in Frankfurt reden wir über die starken Darstellerinnen Anna Yamada und Toko Miura, über wilde Männer und wie erschreckend schnell ein Vater seine Tochter für ein Stück Land verkauft. Mm Mikrofon: Helena und Samuel von Sneaky Monday, Daniel vom Altstadtkino und Thomas.


Folge 1225
Helena, Samuel, Daniel und Thomas mit ihrem ersten Eindruck von MOUNTAIN WOMAN


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild: © 2022 Yamaonna Film Committee


Mountain Woman (Yama Onna)
Japan 2022, 100 Min., Regie: Takeshi Fukunaga


Und das sagt Nippon Connection über Takeshi Fukunaga und MOUNTAIN WOMEN:

Über Takeshi Fukunaga
Takeshi FUKUNAGA, 1982 in der Präfektur Hokkaido geboren, studierte Filmproduktion und Filmschnitt in New York. Sein erster Spielfilm OUT OF MY HAND feierte 2015 seine Weltpremiere bei der Berlinale. Sein zweiter Langfilm AINU MOSIR (2020 / NC ’21) entstand mit der Unterstützung der Cannes Cinéfondation und feierte seine Weltpremiere beim Tribeca Film Festival. Neben den Auszeichnungen für seine eigenen Regiearbeiten gewann er außerdem zahlreiche Preise als Filmeditor, wie für THE BIRTH OF SAKÉ (2015 / NC ’16).

Über den Film
Tohoku im späten 18. Jahrhundert: Rin und ihre Familie sind Außenseiter*innen im Dorf und werden von allen verachtet. Trotzdem versucht die junge Frau, ein aufrechtes Leben zu führen. Eines Tages stiehlt ihr Vater Ihei etwas Reis, weil er den Hunger nach andauernden Missernten nicht mehr aushält. Rin nimmt das Vergehen auf sich und verlässt das Dorf. Sie zieht in die Berge, die der Sage nach von Geistern verstorbener Menschen bewohnt werden, und begegnet dort einem rätselhaften Mann. Takeshi FUKUNAGA fängt in seinem mystischen Historiendrama gewaltige Naturkulissen ein, in denen die Legenden um den Berg Hayachine zum Leben erwachen.


Trailer