Gerade gesehen: Thomas über
„Das Vermächtnis des Geheimen Buches“
„National Treasure“ ist die Antwort von Jerry Bruckheimer auf „Indiana Jones“ und „Sakrileg“: Verlorene Schätze, eine Familie voller Archäologen und sonstiger Kulturwissenschaftler und eine Schnitzeljagd durch die (hier amerikanische) Geschichte. Eine ordentliche Prise Action und fertig ist der Blockbuster.
Im ersten Teil hat das wunderbar geklappt, die Jagd nach dem Schatz der Tempelritter ging ab wie ein historisches Kreuzworträtsel auf Speed. Und der zweite Teil?
Der zweite Teil („Book of Secrets“) setzt auf weniger Schnitzeljagd und mehr Action. Immer noch sehr kurzweilig, aber besser wird ein Film so nicht. Zwischendurch macht Regisseur Turteltaub auf Screwballcomedy – das scheitert zwischen Helen Mirren und Jon Voight an der mangelnden Inspiration des Drehbuchs. Ob sich da schon der Autorenstreik ausgewirkt hat? Screwball mit dem etwas hölzernen Nicholas Cage und der blassen Diane Kruger hat ebenfalls schlechte Karten.
Man muss es auch als modernes Märchen sehen, denn in dieser Kinorealität können Wissenschaftler mit ihrer universitätsgebildeten Familie in den Buckingham-Palast einbrechen, den amerikanischen Präsidenten entführen und dann noch entkommen. Was kommt im dritten Teil? Einbruch auf der ISS und Riverdance mit dem Papst? Aber trotz aller Mäkelei sehr unterhaltsam und erheiternd. Anderthalb Stunden anspruchslose, bunte Unterhaltung für Geisteswissenschaftler. Warum eigentlich nicht.
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Solide Unterhaltung, folgt aber sehr dem Schema aus dem ersten Teil, findet Andreas Haaß.