„Calf Animation Special“: Kurzfilmische Fingerübungen mit Hang zur Pseudopsychoanalyse

Nippon Connection 2011 – Thomas und Hendrik über das
Calf Animation Special mit Animationskurzfilmen aus den Jahren 2005-2011

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Das DVD-Label Calf wurde in Japan gegründet, um die Kurzfilme von Nachwuchstalenten im Bereich des Animationsfilmes aus den Archiven der Filmhochschulen und Filmfestivals zu holen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Für Nippon Connection stellte Labelmitbegründer Nobuaki Doi eine Auswahl von insgesamt 15 der Kurzfilme zusammen.

Aus Hand Soap von Kei Oyama

Selten gefällt einem bei solchen Zusammenstellungen jeder Beitrag in gleicher Weise, denn gerade die stilistische Kontrastsetzung ist ja Teil des Reizes. Allerdings wäre uns bei diesem Special etwas mehr Kontrast durchaus willkommen gewesen, denn die meisten der KurzfilmerInnen zeigten mit ihren Beiträgen neben teils mehr, teils weniger offenkundig vorhandenem technischem Talent vor allem eines: dass die Beherrschung einer Animationstechnik nicht unbedingt immer einhergeht mit zeichnerischer Begabung und einer zündenden Idee, was eigentlich gezeigt werden soll.

Einziger wirklicher Lichtblick war ein Beitrag von Wataru Uekusa namens „Gentle March“, dessen Arbeit uns auch schon im letzten Jahr (da war es ein Kurzfilm namens „Chisato Stared„) überzeugen konnte – eine federleichte, farbintensive und stimmungsvoll-poppige Musikanimation.

In der Summe jedoch konnte uns leider das Calf Animation Special nicht ansatzweise so sehr begeistern wie das andere von uns besuchte Kurzfilmspecial Onedotzero: J-Star 10. Was genau uns geärgert hat, weiß wieder der Podcast.

Andere Meinung

Die bezaubernde Catherine Munroe Hotes (Nishikata Film Review), Expertin für japanische Animationskunst, hat einen tiefen Einblick in die Filme und mochte besonders „A Gum Boy“:

„A Gum Boy is so far my favourite animated short of 2011 (see my picks for the top animated shorts of 2010 to get an idea of what I like). Not only are the drawings and animation well executed, but I love it when the movement and editing of an animation works so well with the rhythm of the soundtrack. In this case, Masaki Okuda has chosen a text that is rife with Japanese onomatopoeia (sound words) which give the piece bounce and humour. I am hoping to track down a screener of this film so that I can write a full review of it. Keep an eye out for A Gum Boy on the animation festival circuit this year.“

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