Allein in Baden-Württemberg haben mehr als 10.000 Waffenbesitzer auch zwei Jahre nach dem Amoklauf in Winnenden ihre Waffen nicht sicher aufbewahrt. Der Dokumentarfilm von Thomas Lauterbach zeigt die Kontrollen des Ordnungsamtes, zeigt die Zerstörung abgegebener Waffen durch den Kampfmittelbeseitungsdienst – im Mittelpunkt steht aber der Vater einer in Winnenden erschossenen Schülerin, der das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden leitet und der Büchsenmacher, der die Waffe verkauft hatte, mit der in Winnenden 15 Menschen ermordet worden sind.
Der Film vermeidet die naheliegende Gefahr sich auf die Seite der Opfer zu schlagen – er lässt viele Perspektiven zu und lässt jedem vor der Kamera seine Würde. Dadurch erhält der Zuschauer ein viel umfassenderes Bild. Eine sehr beeindruckende Dokumentation, die dramaturgisch gelungen ist – weil sie den Zuschauer mit vielen Details konfrontiert, aber noch Luft zum Atmen lässt.
Im Podcast begrüßen wir zum ersten Mal Alex Matzkeit, bekannt durch seinen spannenden Filmblog Real Virtuality, und diskutieren mit ihm über Waffen und Menschen:
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND.
Quelle: SchönerDenken/Alex Matzkeit
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Wie uns der Filmemacher Karl Stefan Röser später twitterte, lief der Film bereits am 11.11.2013 im SWR.
Das kalte Eisen
D 2013, 85 min., Regie: Thomas Lauterbach