„Kleist hat gesagt: >Ein freier, denkender Mensch bleibt da nicht stehen, wo das Schicksal ihn hinstößt.<„
Binsenweisheit: Die Intensität eines Schauspiels liegt nicht in der perfekten optischen Illusion sondern in der direkten emotionalen Illusion begründet. Zum Beweis dieser These tritt der Film „Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel“ an – mit Erfolg. Wenn statt auf Pferden auf Ochsen geritten wird, dann lacht der Kinosaal noch. Wenn aber der Regisseur unseren Blick auf einen Waldrand richtet und von den Bösewichtern raunt, die sich dort zum Angriff rüsten, dann fangen wir im Kino an die unsichtbaren Schergen zu sehen.
Folge 645
Prof. Pu und Thomas sind begeistert von KOHLHAAS ODER DIE VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT DER MITTEL
Länge: 04:55
Ich habe den Film gleich von mehreren Seiten genossen: als ausgelassene Feier des magischen „Als-ob“, als gänsehauterzeugendes Raunen Kleistscher Übertexte und als eine Parade großartiger Schauspieler, die jemanden spielen, der einen spielt, der einen spielt … Was für ein wunderbarer Film. Im Podcast schwärmen Prof. Pu und Thomas ordentlich.
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND.
Quelle: SchönerDenken (Direkter Download der Episode über rechte Maustaste)
Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel
D 2012, 90 min., Regie: Aron Lehmann