Wie stellt man es an, dass der dritte Iron Man einen neuen Weg geht? Richtig, man zieht ihm die Rüstung aus. Denn die Frage, was dann übrig bleibt, ist ja seit „The Avengers“ offen. Tony Stark ist ohnehin angezählt von den Ereignissen in „The Avengers“, von den Außerirdischen, vom Wurmloch … und dann legt er sich mit einem Gegner an, dem er vielleicht nicht gewachsen ist. Sehr solider Bubenfilm, der sich gut als Schlussakkord einer Trilogie machen würde. Im Podcast reden die Üblichen Verdächtigen über starke Frauen, MacGyver, Einkaufen im Baumarkt und Rubbellose:
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Iron Man 3
USA 2013, 131 Min., Regie: Shane Black
Florian (Symparanekronemoi) hat genau hingeschaut und ist zufrieden:
„Blacks bissiger Witz kommt perfekt zum Tragen und kaum jemand eignet sich für den Vortrag von Blacks Zeilen besser als Downey Jr. Selbst der zweite Akt und Starks ausgiebige Interaktion mit einem zehnjährigen Jungen gerät so zum amüsanten Fest der Dialoge, aber auch die so namen- wie charakterlosen Handlanger im dritten Akt dürfen einige so grandios-authentische Sätze von sich geben, dass sie fast die vierte Wand durchbrechen.“
Björn Helbig (kinozeit.de) entdeckt sogar politische Ebenen:
„Iron Man 3 ist also Popcornkino der besten Sorte – offenbart aber neben der reinen Unterhaltungsebene auch einige durchaus intelligente Ideen: Die Anspielungen auf das amerikanische 9/11-Trauma und die hysterischen Reaktionen auf die terroristische Bedrohung spielen im Film eine wichtige Rolle. Wie auch in der wirklichen Welt geht die größte Gefahr nicht immer von den vermeintlichen Terroristen aus, sondern von den Personen, die es verstehen, aus der Angst der Massen Kapital zu schlagen.“
Sebastian Moitzheim (Manifest) hat im Detail viel auszusetzen:
„Für einen nicht gerade kleinen Teil seiner Laufzeit setzt die eigentliche Handlung des Films beinahe aus, zu Gunsten einer überflüssigen, im Grunde ersatzlos streichbaren Spielberg’schen Vorstadt-Episode, in der Tony Stark gemeinsam mit einem kleinen Jungen seinen Iron Man-Anzug repariert.“
Florian Breitsameter (SF-Fan.de) schließlich weiß, was unter der Rüstung steckt:
„Tony Stark legt sich für uns auf die Couch seines Psychiater und erzählt, wie Fehler der Vergangenheit uns einholen und unsere Zukunft gefährden können: »We create our own demons«. Und er erkennt, dass er letztlich vor allem eines sein will: Ein Mechaniker, der Dinge bastelt.“