Für die Schweiz spielt Matias Spescha
Die gewitzten Schweizer haben Matias Spescha reaktiviert, im Ausland ziemlich unbekannt, doch in vielen Schweizer Städten hat er sich mit öffentlichen Kunstwerken verewigt. Ein Meister der Reduktion, der Stille, aus Graubünden stammend, 1925 geboren. Einer, der den Blick auf „letzte Dinge“ richtet. Kompromisslos erreicht er mit wenigen Mitteln den maximalen Ausdruck auf dem Spielfeld. Vielen Jungstars weit voraus. (Auf der Trainerbank: Götz Kohlmann)
Wer spielt eigentlich für Tschechien?
So wie nicht Fußball, sondern vor allem Eishockey in Tschechien der führende Sport ist, so ist es vielleicht auch gar nicht mal die Literatur, die dort das künstlerische Medium mit der dauerhaftesten Streuwirkung darstellt. Es gibt zwar die offensichtlichen alten und neuen geistigen Liberos – von Franz Kafka über Leo Perutz bis Milan Kundera –, aber die galten oft eher wenig im eigenen Land, und ihre technischen Leistungen sind zum Teil auch eher woanders zur Würdigung gelangt: Kafka wird – je nach Lexikon – gleich ganz als österreichischer Autor vereinnahmt; Kundera verließ das Land (sprachlich und physisch) schon 1980; Leo Perutz („Der Meister des Jüngsten Tages“) zählt zu jenen Bestsellerautoren mit Formschwankungen, die alle paar Jahre wieder in Taschenbuchcomebacks neuentdeckt werden, um dann wieder für lange Zeit auf der Ersatzbank zu verschwinden. Und Vaclav Havel mußte gleich ganz die kulturelle Disziplin wechseln und politischer Zehnkämpfer werden, um internationale Anerkennung zu finden. (Auf der Trainerbank: Hendrik Schulthe)