„Skyfall“: Die Hand des Helden zittert

Bond hat es nicht leicht, der Zuschauer aber auch nicht. Im Podcast reden die Üblichen Verdächtigen über ästhetische Highlights, starke Action, subtile Wassersymbolik, aber auch über die Abwesenheit des „alten“ James Bond und über fehlenden Humor:

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Mit 50 Jahren Kinomythos auf dem Buckel lässt sich nicht so leichthin ein neuer Bond aus dem Ärmel schütteln. Da passt es, dass Bond gleich am Anfang fast umkommt und danach so angezählt ist wie noch nie. Das ist der moderne Bond: sterblich, schwach, ohne echtes Bondgirl, dafür mit Vergangenheit. Statt Glamour und charmantem Chauvinismus, intensive Dialogszenen und Figuren mit Tiefe, statt Hightechspielzeug und Wahnsinnsstunts nur Faustkämpfe vor ästethisch perfektem Hintergrund, statt Weltherrschaftsfieberträume nur verletzte Gefühle. Den Geschmack des Publikums und der Kritiker hat er so getroffen. Und fürs nächste Mal wünschen wir uns weniger Laufzeit und mehr britischen Humor.

Text und  Podcast stehen unter einer Creative Commons-Lizenz. Quelle: SchönerDenken

Skyfall (James Bond 007: Skyfall)
UK/USA 2012, 143 Min., Regie: Sam Mendes

Andere Meinung

Bernd Zywietz (Screenshot) fühlt dem neuen Bond ganz genau auf den Zahn und findet:

Vielleicht ist das das Problem mit dem neuen, dem Jubiläums-Bond-Film, der in der Folge doch wieder (oder: einmal mehr) seiner Zeit voraus ist: Dass es nicht die ironische Unverbindlichkeit ist, sondern viel- und weit mehr ein fahrlässiger Ernsthaftigkeitsgestus ohne Überzeugungskraft, der mehr Schaden anrichtet, als alle Jux und Dollerei, die zumindest immerhin noch interpretative Spielräume offen lässt. Gerade, wenn man James Bond ernst nimmt und ein Eigenleben zugestehen mag.

Viel über die alten Bonds lernt man in der Retro-Reihe von Timo (Blockbuster Entertainment).

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