„Terminator 4“: McG’s mittelmäßige Maschinen

Die Üblichen Verdächtigen kommen aus „Terminator – Die Erlösung“ und sind nicht begeistert:

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2018: John Connor kämpft im Widerstand – im Krieg gegen die Maschinen. Immer wieder hört er mit einem alten Kassettenrekorder die Tagebuchaufzeichnungen seiner Mutter ab. Aber mit dem Auftauchen des Mensch-Maschinen-Hybriden Marcus Wright hat sich die Zukunft, wie sie prophezeit war, geändert. Das Leben der Menschheit steht auf dem Spiel und noch schlimmer: das Leben von John Connors Vater. Skynet bietet ein Heer von Terminatoren auf: kopflose Riesen (die sehr an „Transformers“ erinnern), hippe Motorradterminatoren, gruselige Wasserschlangenterminatoren, tausende T600er, einen T800er und und und …

5 von 10In diesem Tsunami an Maschinen, an Waffen und Explosionen könnte man glatt übersehen, dass „T4“ genauso humorlos und genauso berechenbar ist wie sein Held John Connor. Regisseur McG durfte seinen Film aus Originalteilen zusammenschrauben und das lässt ihn gut aussehen. Aber irgendeine Art von Leben konnte er seinen Figuren nicht einhauchen – das bleibt offensichtlich James Cameron vorbehalten, dessen beide Filme so weit von „T3“ und „T4“ entfernt sind, wie „Alien 1-4“ von den „Alien vs. Predator“-Filmen. Könnte man „Terminator – Die Erlösung“ ganz für sich betrachten, würde man vieles nicht verstehen: die Bedeutung von Skynet, den T800, Kyle Reese. Aber vielleicht würde man dann mit dem Film nicht so hart ins (Jüngste) Gericht gehen.

Andere Meinungen

Andreas Winterer holt in seiner sehr lesenswerten Kritik ordentlich aus und bietet einen Überblick über die Killerroboterfilme der letzten 40 Jahre, lobt dabei James Cameron und lässt an  „T4“ kein gutes Haar:

„All die FX-Perfektion täuscht nicht darüber hinweg, daß T4 nur ein höllisch lauter, aber seelenloser Radau ist, den auch die Darsteller nicht aus der Drehbuch-Mittelmäßigkeit retten können. Selbst der Score bleibt grau, trotz Danny Elfman. Wer sich an digitalem Detonationsgebrösel nicht sattsehen kann, für den bietet T4 immerhin Maßstäbe setzende Schauwerte. Alle anderen sollten sich sofort den aktuellen „Star Trek“-Film ansehen – der ist zehnmal unterhaltsamer.“

Meine Lieblingskritik zu „T4“ stammt vom Zeitverschwender 🙂

„Ich weiß gar nicht, wie man ein so fettes Budget einfach so sorglos im Ozean der Belanglosikgeit verklappen kann.  (…) Ein Grund die Kinosessel aus ihrer Verankerung zu reißen und anschließend gegen die Leinwand zu schmeißen ist McGs kümmerliches Michael Bruckheimer-Surrogat nicht geworden. Noch nicht einmal das.“

Wer sich etwas Zeit nehmen möchte: Flo Lieb geht überraschend sanftmütig mit dem Film ins Gericht. Aber auch er konstatiert zurecht:

„Es entbehrt nicht einer gewissen Lächerlichkeit, wenn Wright nach der desaströsen Mission von Connor und seinem Team aus einer zerbombten Untergrundbasis klettert, um schreiend seine Hände in den verregneten Himmel zu recken.“

Björn Lahrmann hat genau hingeschaut und schimpft:

„So gar nichts mehr funktioniert dann allerdings im letzten Drittel. Da gibt es plötzlich Räume, die keine interne Logik mehr besitzen, katastrophal verschnittene Kloppsequenzen, dynamikfeindliche Parallelmontagen, einen Animations-Arnold, der wie Shrek aussieht, und ein lächerlich abgewürgtes Flug-in-den-Sonnenuntergang-Finale, das den Film erscheinen lässt wie eine x-beliebige McGyver-Episode.“

Stefan Rackows Urteil lautet:

„TERMINATOR – DIE ERLÖSUNG ist vieles, ein düsteres Potpourri aus diversen Endzeitfilmen, dabei allerdings so wenig eigenständig wie ein Tisch, dem man fein säuberlich die Beine abgesägt hat, und mindestens ebenso flach. […]  Viel Gedöns und nichts dahinter. Scheinbar hatte da jemand noch Lust auf aufgewärmtes Reste-Essen.“

Der nächste Veriss stammt von Jan Hamm:

„McG und sein Drehbuchteam versuchen nicht einmal, ihrem Publikum die Charaktere näherzubringen und ihnen eine greifbare Fallhöhe zu verleihen. So geraten die spärlichen Verschnaufpausen zäh und zäher, während die Actionsequenzen zur schicken, aber seelenlosen Technikdemonstration verkommen.“

Auch Rajko sieht McG als Totengräber. Noch mehr Kritiken gibt es bei film-zeit und moviepilot.

Quelle: Thomas Laufersweiler/SchönerDenken

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