Ema Ryan Yamazaki: THE MAKING OF A JAPANESE feat. Andras (NipponConnection2024)

Japanische Grundschulkinder, Szene aus THE MAKING OF A JAPANESE © 2023 CinericCreative

Japanische Grundschulkinder, Szene aus THE MAKING OF A JAPANESE © 2023 CinericCreative

Folge 1287 – Wer einmal in Japan war, fragt sich, warum dieses Land in so vielen Bereichen besser funktioniert, warum die Straßen sauber sind, warum die Züge auf die Sekunde genau fahren und auf den Zentimeter genau halten. Woher kommt die Disziplin und die Rücksichtnahme? Die Erziehung durch die Eltern spielt bestimmt eine große Rolle, noch größer wahrscheinlich ist die Bedeutung der ersten sechs Schuljahre. In der Grundschule werden aus Menschen Japaner – sozusagen. Ema Ryan Yamazaki hat ein Jahr lang in einer japanischen Grundschule gedreht und hat aus 700 Stunden Material eine wunderbare Dokumentation gemacht, die uns einen tiefen Einblick gibt. Wir sehen, wie die Kinder früh mit kleinen und immer größer werdenden Verantwortungen betraut werden, wie sie ständig ermahnt werden, aber auch sehr viel Anleitung und Aufmerksamkeit bekommen – und wie schon in der ersten Klasse die Schüler anfangen sich gegenseitig zu kontrollieren. Wir sehen, wie viele Lehrer:innen mit den Kindern mitleiden und wie streng andere sind. Und spätestens, wenn es Noten für das millimetergenaue Platzieren der Straßenschuhe gibt, bekommen wir eine Ahnung, woher die japanische Präzision kommt – und wie hoch der Leistungsdruck ist. Sehr beeindruckende Doku, der wir dringend einen deutschen Verleih wünschen. Thomas hat direkt nach dem Kino Andras am Mikrofon.


Folge 1287
Andras und Thomas mit ihrem ersten Eindruck von
THE MAKING OF A JAPANESE
Länge: 07:59


Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Bild: © 2023 CinericCreative


The Making of a Japanese
Japan 2023, 99 Min., Regie: Ema Ryan Yamazaki


Und das sagt Nippon Connection über Ema Ryan Yamazaki und THE MAKING OF A JAPANESE:

Über Ema Ryan Yamazaki
Ema RYAN YAMAZAKI, 1989 in Osaka geboren, wuchs als Kind eines britischen Vaters und einer japanischen Mutter auf. Nach ihrem Abschluss an der New York University arbeitete sie als Assistentin für den Dokumentarfilmer Sam POLLARD und begann ihre Karriere als Cutterin. Der Dokumentarfilm MONKEY BUSINESS: THE ADVENTURES OF CURIOUS GEORGE’S CREATORS (2017) war ihr Regiedebüt und gewann beim Nantucket Film Festival den Publikumspreis. Ihre nachfolgenden Dokumentarfilme KOSHIEN: JAPAN’S FIELD OF DREAMS (2019 / NC ’21) und THE MAKING OF A JAPANESE (2023 / NC ’24) wurden auf internationalen Filmfestivals gezeigt.

Über den Film
Fleiß und Disziplin, Höflichkeit und Rücksichtnahme gehören zu den Tugenden, die in der japanischen Gesellschaft hochgehalten werden und das internationale Image des Landes prägen. Für die Vermittlung individueller und sozialer Werte spielen Grundschulen in Japan eine besonders wichtige Rolle. Ema RYAN YAMAZAKI hat Schüler*innen und Lehrer*innen einer Grundschule in einem Vorort von Tokio ein Jahr lang begleitet. Der Regisseurin ist es durch ihre intensiven Vorbereitungen gelungen, einen authentischen Einblick in das japanische Bildungssystem zu geben, scheinbar ohne dass die Kinder Notiz von der Kamera nehmen.


Trailer