„The Warped Forest“: Eine halbe Verzauberung ist zuletzt gar keine Verzauberung

The Warped Forest (Nippon Connection)

Selbst die sonst meist sehr präzise formulierenden Autoren des Nippon Connection-Programmheftes tun sich schwer mit einer Inhaltsangabe des Filmes. Einige Frauen und Männer begegnen einander in einem Dorf am Rande eines merkwürdigen Waldes. Was sie verbindet, ist die Sehnsucht nach etwas, der Traum vom Glück.

Aber befinden sich womöglich längst alle in einem Traum? Die Welt, in der Regisseur Shunichiro Miki seine Protagonisten umherirren lässt, ist entschieden psychedelisch, knallbunt und funktioniert nach gänzlich unerklärten Regeln. Manche Menschen verschwinden plötzlich einfach und tauchen woanders wieder auf. Andere sind nur wenige Zentimeter groß, und niemand wundert sich darüber. Man bezahlt mit Eicheln, die man im Nabel trägt, und genießt Früchte, die aus dem Schoß von Wesen geerntet werden, die halb Bäume, halb wunderschöne Mädchen sind.

Der Film kombiniert erotische, poetische, frühlingsfarbenpralle Bilder mit absurder Situationskomik und niedlich-trashigen Plüschrequisiten und findet so eine Bildsprache, die den Betrachter sehr viel bestaunen und sehr wenig begreifen lässt. Am Ende verzaubern nur die Bilder, dem Film selbst gelingt das nicht. Im Podcast diskutieren wir u.a. über zuviele Charaktere und zuwenig geschlossene Handlung. Unterstützt werden die Üblichen Verdächtigen diesmal von Patrick Thülig (@PThlig), der u.a. für kino-zeit.de schreibt:

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ÜBER DEN REGISSEUR
Shunichiro MIKI (Jahrgang 1968) wurde durch seine mehrfach ausgezeichneten Werbefilme bekannt. 2005 drehte er zusammen mit Katsuhito ISHII die surreale Komödie FUNKY FOREST (NC ’06). THE WARPED FOREST wurde vom Regisseur komplett selbst finanziert.

FILMOGRAFIE
2005 Funky Forest (NC ’06)

Quelle: Nippon Connecton

Text und Podcast stehen unter einer Creative Commons-Lizenz.
Quelle: SchönerDenken

The Warped Forest (Naisu no mori)
Japan 2011, 81 Min., Regie: Shunichiro MIKI

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