„Wer ist Hanna?“: Krieg der AugenOder: Wer ist Joe Wright?

Die Üblichen Verdächtigen kommen aus dem Kino und sind begeistert! Eine überraschende Mischung aus Thriller, Coming-of-Age-Drama und Märchen, eine Mainstreamactionstory mit dem Zungenschlag eines Arthousefilms erzählt. Die sehr einfallsreiche und souveräne Regie, die beeindruckenden Schauspieler und das mutige Drehbuch werden nur noch durch den Score der Chemical Brothers getoppt. Der beste Soundtrack seit sehr langer Zeit. Unser Lieblingszitat:

„I just missed your heart!“

Im Podcast klären die Üblichen Verdächtigen warum Hexen Armani tragen, wie schnell Blicke von Samt auf Rasierklinge wechseln können, reden über übertriebene Zahnhygiene und eine traumhafte Kameraarbeit, den richtigen Hauch Selbstironie, über Märchenparks und satte Beats – selbst auf der Meta-Ebene:

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Joe Wright übrigens hat übrigens Regie geführt bei „Stolz und Vorurteil“, „Abbitte“ und „Der Solist“, war mit „Abbitte“ der jüngste Regisseur, der jemals Cannes eröffnet hat – zwei seiner Hauptdarstellerinnen haben für die Rolle in seinen Filmen Oscarnominierungen erhalten: Keira Knightley und ja: Saoirse Ronan. Kein Wunder also, dass der Film nicht eine Nanosekunde an Mister Bruckheimer erinnert.

Wer ist Hanna? (Hanna)
USA 2011, 111 Min., Regie: Joe Wright

Andere Meinung

Die Flugbegleiterin hat den Film in San Francisco gesehen und merkt zurecht an:

„Einige Szenen wurden in Berlin gedreht, besonders der Märchenwald (Spreepark) ist für diesen Film die perfekte Filmkulisse. Warum hat diesen magischen Ort noch keine andere Produktionsfirma entdeckt? „

Sehr lesenswert die Kritik von Christian, der eine längere Rezensionspause gemacht hat:

„„Wer ist Hanna?“ begreift sowohl seine Protagonistin als auch deren Nemesis als Figuren mit märchenhaftem Anstrich. Hanna ist folglich nicht nur durch die technisierte und kommunikative Umgebung der von uns als normal empfundenen modernen Zivilisationen herausgefordert, beeindruckt und bedroht, sondern wird vielmehr aus den Buchseiten des Märchens hinein in das Hier und Heute katapultiert. Mit anderen Worten: „Wer ist Hanna?“ vertauscht geschickt die Ebenen und kehrt diese sowohl für die Protagonistin als auch für den Rezipienten um. Was für den Rezipienten Wirklichkeit ist, ist für Hanna Märchen und vice versa. Folglich findet die finale Auseinandersetzung zwischen Hanna und Wiegler nicht auf den Straßen Berlins, sondern inmitten eines stillgelegten und verfallenen Märchenparks statt.“

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